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Studenten-Demonstration
hat polizeiliches Nachspiel

Verstöße gegen Auflagen und Beleidigungen


Bielefeld (hz). Der »Frostschrei«, die gestrige Demonstration von Studenten, Schülern und Arbeitslosen gegen soziale Kälte in Deutschland, wird ein strafrechtliches Nachspiel haben. Ein Polizeisprecher bestätigte gestern Abend auf WESTFALEN-BLATT-Anfrage, dass gegen zwei Demonstranten Anzeigen wegen Verstößen gegen Polizeiauflagen und Beleidigungen erstattet worden seien.
So war beim Zug der etwa 230 Teilnehmer durch die Innenstadt aus den Reihen der Demonstranten dazu aufgerufen worden, entgegen der Absprache mit der Polizei den Berufsverkehr auf der Stapenhorststraße in voller Breite zu blockieren. Zudem stellten die Ordnungshüter zwei offenbar angetrunkene Demo-Ordner fest, die Bierflaschen bei sich trugen. Und kurz vor Abschluss der Veranstaltung an der Uni wurden die eingesetzten Polizisten von Demonstranten auf der Straße öffentlich beschimpft und beleidigt.
Dabei hatte beim Auftakt gestern Nachmittag am Alten Rathaus alles friedlich begonnen. Bei der unter anderem von den Gewerkschaften Erziehung und Wissenschaft sowie Verdi und den Studentenausschüssen (Asta) von Uni und Fachhochschule mitgetragenen Veranstaltung sollte die soziale Kälte in Deutschland angeprangert werden. Redner wie Jan Binder, Vorsitzender des Allgemeinen Studierenden-Ausschusses der Universität, wandten sich gegen Studiengebühren und ein zunehmend selektives Bildungssystem, das Kinder aus Arbeiterfamilien benachteilige, sowie gegen die zunehmende Ausgrenzung von Arbeitslosen aus der Gesellschaft.

Artikel vom 07.12.2006