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Marisa Rosato vor einem Standbild, das aus privaten Filmen der 70er Jahre stammt. Foto: Jostwerner

Spiel mit Zeit
und Erinnerung

Marisa Rosato bei »Kunst intensiv«

Bielefeld (uj). Die Reihe »Kunst intensiv« im BBK-Atelier wird am kommenden Wochenende mit Marisa Rosato fortgesetzt. Zu sehen sind Film-Stills aus privaten Super-8-Filmen sowie Selbstporträts, die mit einer Polaroid-Kamera aufgenommen wurden.

»Die Filme hat mein Vater in den 70er Jahren aufgenommen«, erklärt die gebürtige Gütersloherin. Rosato fertigt daraus Standbilder und reiht sie zu einem Fotoroman, der den Charme des Hobbyfilmers und der 70er Jahre in sich trägt. »Diese Geschichte ist meine ganz persönliche Vorstellung des Gewesenen«, sagt die diplomierte Fotodesignerin, die im gleichen Atemzug einräumt, dass der Versuch, über das Medium Foto »etwas herauszukriegen«, also die Erinnerung oder Zeit zurückzuholen, nicht funktioniert. Kein Grund für Marisa Rosato, die Versuchsreihe abzubrechen. Über die Dauer von zehn Jahren fotografierte sie sich selbst. »Zum Zweck der Archivierung und Fixierung des Gewesenen«, wie sie betont. Sich der Vergänglichkeit und Flüchtigkeit des Lebens bewusst, dienen ihr die Bilder als verlässliche Partner, die bestätigen: »In diesem Moment ist es so gewesen.«
Die Ausstellung im BBK-Atelier in der Ravensberger Spinnerei wird am Freitag, 8. Dezember, um 19 Uhr eröffnet. Sie kann danach am kommenden Samstag und Sonntag jeweils von 12 bis 18 Uhr besichtigt werden.

Artikel vom 08.12.2006