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Ansturm auf Autohäuser

Branche trotz Mehrwertsteuererhöhung optimistisch

Frankfurt (dpa). Die deutsche Autoindustrie wird 2007 von der Mehrwertsteuererhöhung nicht aus der Bahn geworfen. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) erwartet nur eine vorübergehende Absatzdelle und blickt optimistisch ins neue Jahr.
3,4 Millionen Wagen sollen 2007 in Deutschland einen Käufer finden.

3,4 Millionen Wagen sollen 2007 in Deutschland einen Käufer finden - damit läge der Verkauf genauso hoch wie im laufenden Jahr. Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) ist noch zuversichtlicher und rechnet für 2006 mit mehr als 3,45 Millionen Neuzulassungen. Wichtigster Antriebsmotor für die Hersteller bleibt der Export. Wegen der starken Auslandsnachfrage erwarten die Autobauer 2007 zum fünften Mal in Folge einen neuen Rekord beim Export und bei der Produktion. Neue Stellen werde die Industrie mit 751000 Beschäftigten aber nicht schaffen.
Nach den neuesten Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) in Flensburg treibt die bevorstehende Mehrwertsteuererhöhung die Verbraucher in Scharen in die Autohäuser. Im November wurden in Deutschland mehr als 326000 Wagen neu zugelassen, so viele wie noch nie in einem November und 18,1 Prozent mehr als im Vorjahresmonat, teilte das Amt mit. Seit Jahresbeginn liege der Automarkt nun mit 2,6 Prozent im Plus.
»Es gibt genügend Anlass zur Zuversicht«, sagte VDA-Präsident Bernd Gottschalk, der in Deutschland eine »kleine Trendwende« im lange schwächelnden Privatkundengeschäft sieht. Neue Modelle, die gute Kauflaune der Verbraucher, sinkende Benzinpreise und Rabatte hätten den Markt im »goldenen vierten Quartal« angekurbelt.
Zum dritten Mal in Folge werde der deutsche Automarkt 2006 wachsen und um drei Prozent auf 3,4 Millionen Fahrzeuge zulegen.
Die Steuererhöhung sei ein Dämpfer und werde einen Neuwagen im Schnitt um 700 Euro verteuern.
Trotz des Wachstums hat die deutsche Schlüsselindustrie in diesem Jahr 15000 Stellen gestrichen. Diese fielen bei den Pkw-Herstellern weg, während die Nutzfahrzeugproduzenten 5000 neue Mitarbeiter einstellten.

Artikel vom 06.12.2006