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DHB-Frauen
sind geknickt

EM-Niderlage gegen Norwegen

Göteborg (dpa). Der Medaillentraum der deutschen Handball-Frauen hat bei der Europameisterschaft den ersten Dämpfer erhalten.

Im Vorrundenfinale verlor der WM-Sechste gester das Duell um den Sieg in der Gruppe B gegen Titelverteidiger Norwegen mit 22:27 (9:15). Nach der ersten Niederlage geht die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) mit 2:2 Punkten in die morgen beginnende Hauptrunde. Dort sind Ungarn, Österreich und Mazedonien die nächsten Kontrahenten.
Vor 4000 Zuschauern war wiederum WM-Torschützenkönigen Nadine Krause (Leverkusen/9/3) beste Werferin im Team von Armin Emrich. Für Norwegen traf Kristine Lunde (5/1) am besten. »Wir sind schon ein bisschen geknickt«, gab Spielmacherin Maren Baumbach (Trier) zu. »Ich bin traurig, dass wir nicht vier Punkte haben. In der zweiten Halbzeit haben wir gewonnen. Der Unterschied ist nur im Gegenstoß zu sehen. Jetzt müssen wir alle Konzentration auf Ungarn setzen. Dann werden wir sehen, wo der Hammer hängt«, sagte Emrich.
Für das Gruppenfinale stellte der Bundestrainer erstmals seine Mannschaft um. Silke Meier (Leverkusen) ersetzte die bislang gute Nadine Härdter (Thüringer HC). Neben ihr saß die am Samstag nachnominierte Torhüterin Sabine Englert (Leverkusen), die nach ihrer Knochenabsplitterung im rechten Daumen auf einen Einsatz in der Hauptrunde hofft.
In der Startphase brachten die Deutschen die Gegnerinnen in Verlegenheit. Konzentriert in Abwehr und Angriff verblüffte die deutsche Mannschaft den Titelverteidiger. In der 7. Minute führte der Außenseiter 4:1. »Da hatten wir vorgehabt, Spielabbruch zu beantragen. Dann hätten wir gewonnen«, scherzte Rechtsaußen Steffi Melbeck (Buxtehude).
Doch danach verlor der EM-Fünfte den Faden. Die Angriffe wurde nicht ausgespielt, den Zuspielen fehlte es an Präzision, die Torwürfe waren zu unplatziert. Norwegen zog sein Konterspiel auf, warf fünf Tore in Folge und ging mit 6:4 (13.) die Führung.
Es entwickelte sich ein Duell auf Augenhöhe. Allerdings versäumte es die deutsche Mannschaft, ihre Chancen in Tore umzusetzen. Dies bestraften die Norwegerinnen konsequent. So konnte die DHB-Auswahl trotz guten Spiels und toller Paraden von Torhüterin Clara Woltering (Leverkusen) den Rückstand nicht verringern.
Gruppe B Deutschland - Polen 30:20
Norwegen - Slowenien 43:20
Slowenien - Deutschland 30:31
Polen - Norwegen 21:32
Slowenien - Polen 30:34
Norwegen - Deutschland 27:22
1. Norwegen 3  3 0 0 102:63   6:0
2. Deutschland 3  2 0 1  83:77   4:2
3. Polen 3  1 0 2  75:92   2:4
4. Slowenien 3  0 0 3  80:108 0:6

Artikel vom 11.12.2006