Von Markus Poch (Text und Foto) Quelle (WB). Ohne großen Rummel, sondern möglichst gemütlich im kleinen Kreise der Familie feiert heute die Quellerin Paula Diekmann ihren 100. Geburtstag: »Niemals hätte ich gedacht, tatsächlich so alt zu werden«, sagt die Jubilarin, die bei Tochter Hannelore Hergast (77) und Schwiegersohn Heinz (77) in guten Händen ist. Im großen Haus in der Kleinen Straße Nummer 5, das sie 1928/29 mit ihrem Ehemann Hermann gebaut hatte, wohnt die Familie noch heute. Dort feierten sie 1978 gemeinsam die Goldene Hochzeit der Senioren, dort feierten sie 2005 auch die Goldene Hochzeit der nächsten Generation. Leider war Familienoberhaupt Hermann Diekmann, der in Quelle bekannte Malermeister, bereits 1981 verstorben, konnte dieses seltene Ereignis um seine Tochter nicht mehr miterleben. Wenn in seinem Hause heute die Gläser klingen, ist die Familie deshalb in Gedanken auch ganz nah bei ihm. Wer wie Paula Diekmann ein ganzes Jahrhundert komplettiert, muss am Stichtag natürlich mit etlichem Besuch rechnen. So haben sich neben Enkeltochter Karin (42) und Ehemann auch die lieben Nachbarn angesagt, die schon vor einigen Tagen den Hauseingang mit Tannengrün und einer goldenen »100« einkränzten. Außerdem kommen namhafte Gäste, darunter Vertreter der Stadt, der Kirche und der Bank. Große Vorfreude machte ein Glückwunschschreiben des Bundespräsidenten Horst Köhler: »Ich dachte zuerst, es wäre nur gedruckt, aber er hat es wirklich eigenhändig unterschrieben«, berichtet das Geburtstagskind stolz. Mit ihren 100 Jahren hat Paula Diekmann eines niemals kennen gelernt: Langeweile. Sie war immer eine fleißige Hausfrau »und kann auch heute noch nicht gut still sitzen«, erklärt Tochter Hannelore. »Sie ist immer auf Zack - und wenn sie Staub wischt, bügelt oder im Garten Unkraut zieht...« Die Gartenarbeit ist sowieso das liebste Hobby der Seniorin, die zudem mit ihren Blatt-Kakteen einen grünen Daumen hat. Bis heute ist sie gut informiert, liest sie doch seit 40 Jahren täglich das WESTFALEN-BLATT. Zum Geburtstag wünscht sich Paula Diekmann »Ruhe, Frieden und Gesundheit«. Das gleiche wünscht die Familie auch ihrer zweiten Tochter Erika (69), die derzeit wegen eines Augenleidens in der Uni-Klinik Münster liegen muss.
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