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Luxusküchen für Ostafrika

Poggenpohl-Studio bald in Nairobi

Von Edgar Fels
Herford (WB). Der Herforder Küchenhersteller Poggenpohl verkauft seine Luxusküchen nun auch in Ostafrika. In wenigen Monaten werde in Kenias Hauptstadt Nairobi ein Ausstellungsraum eröffnet. Das teilte das Tochterunternehmen des schwedischen Nobia-Konzerns gestern in Herford mit.
Elmar Duffner, Geschäftsführer von Poggenpohl.

Viele Interessenten kommen aus den reichen Botschafts- und Businessvierteln. In Nairobi lebten auch viele Engländer und Amerikaner, erklärte das Unternehmen. Wer bislang für einen Haushalt in Kenia eine Poggenpohl-Küche ordern wollte, musste dies in Dubai oder England abwickeln.
Poggenpohl sieht in Ostafrika gute Absatzchancen. Die Nachfrage reiche über die Grenzen Kenias hinaus bis an den Viktoriasee auf tansanischer und ugandischer Seite. Kenia und generell Ostafrika befänden sich derzeit in einer wirtschaftlichen Aufschwungphase.
Erfreulich entwickele sich auch der Markt in der Türkei. Auf der asiatischen Seite von Istanbul, etwa 500 Meter von der Formel-1-Strecke Istanbul Park entfernt, baut Poggenpohl den Angaben zufolge in 219 neue Villen mit Wohnflächen von 361 bis 479 Quadratmetern moderne Küchen ein. Weitere Projekte seien geplant, für 2007 habe das Unternehmen in der Türkei den Bau von mehreren 100 Küchen bereits vorgesehen.
Bezogen auf den Umsatz deutscher Küchenhersteller in der Türkei (3,2 Millionen Euro) deckte Poggenpohl im Jahr 2005 etwa 13 Prozent des Küchenmöbelexports von Deutschland in die Türkei ab. Im Jahr 2006 wird diese Zahl nach Einschätzung von Exportleiter Matthias Weiß bei etwa 25 Prozent liegen.
Mit den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres sind die Ostwestfalen zufrieden. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum wurden im internationalen Geschäft 17 Prozent mehr Küchen verkauft. Aber auch in Deutschland sei die älteste deutsche Möbelmarke in dem Zeitraum zweistellig gewachsen. »Die Deutschen kaufen wieder mehr Luxusküchen«, sagt Poggenpohl-Geschäftsführer Elmar Duffner. In der bevorstehenden Mehrwertsteuererhöhung von 16 auf 19 Prozent von Januar an sieht er »keinen nachhaltigen Effekt« auf das Käuferverhalten. »Eher noch spielt das Wetter eine große Rolle«, sagte er. »Gibt es einen langen Winter, werden Häuser später fertiggestellt und Küchen entsprechend spät geordert.«
2005 erzielte Poggenpohl einen Umsatz von 101 Millionen Euro, acht Prozent mehr als im Vorjahr.

Artikel vom 06.12.2006