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Ein Ziel, ein Wille - Weltmeister

Miroslaw Goldmann nahm erste Hürde: Deutscher Meister im Kickboxen

Von Franz Braun
Bielefeld (WB). Der 18-jährige Kickboxer hat sich ein hohes Ziel gesteckt. Miroslaw »Mirek« Goldmann möchte Weltmeister werden. Den ersten wichtigen Schritt auf diesem langen Weg konnte Goldmann jetzt tätigen. Bei der Deutschen Meisterschaft im Kickboxen Vollkontakt der WIASKA in Paderborn sicherte sich der Schützling des Sportpalast Bielefeld in der Senioren-Gewichtsklasse bis 75 Kilogramm den DM-Titel.

Gemeinsam mit seinem Trainer Ulf Schmidt will Goldmann den langen Weg zum angestrebten WM-Titel bestreiten. Der unterstützt mit Nachdruck die Pläne seines Schützlings. »Er hat den Ehrgeiz und den Willen, um ganz nach oben zu kommen. Er ist ein Typ, der mit dem Gedanken an sein Ziel einschläft und auch wieder aufwacht«, so Schmidt. Der Erfolgscoach muss es wissen, denn er hat schon mehrere Kampfsportler zum WM-Titel geführt.
Durch Übertragungen im Fernsehen kam der Schüler der Carl-Severing-Schule (Fachabitur Wirtschaftswissenschaften) vor drei Jahren zum Kampfsport. »Zuvor hatte ich in der D-Jugend beim DSC Arminia Fußball gespielt, doch nach einem Beinbruch riet mir der Arzt mit dem Kicken aufzuhören. Als ich dann die Vollkontaktsportarten im Fernsehen gesehen habe, war ich davon so angetan, dass ich sie auch mal ausprobieren wollte«, erinnert sich Goldmann.
Doch einige Überzeugungarbeit war für »Mirek« bei seinen Eltern vonnöten, um die erste Trainingseinheit im Sportpalast absolvieren zu können. »Sein Talent hat mich nicht überzeugt, denn Miroslaw ist heute noch der steifste in der Gruppe. Doch sein Ehrgeiz und sein Wille sich zu quälen sind mir schnell aufgefallen. Er arbeitet so besessen wie kein anderer«, erklärt sein Trainer Schmidt. Schnelligkeit, enorme Kraft in den Händen und in den Kicks (Fußtechnik) seien die Stärken des neuen Deutschen Meisters.
Doch beide wissen, der Weg zum Endziel WM-Titel ist noch lang und mit viel Trainingsarbeit verbunden. Drei- bis viermal wöchentlich wird im Sportpalast trainiert, hinzu kommen diverse Einheiten im Kraftraum. Zeit für andere Hobbys bleibt da keine. »Ich lebe für das Kickboxen«, lautet das klare Bekenntnis von Goldmann für seinen Sport.
Den Rahmenplan für das große sportliche Ziel haben der 18-Jährige und sein Trainer schon festgesteckt. »Ich will ihn im Nationalkader sehen«, fordert Schmidt. Eine Berufung von Bundestrainer Ferdinand Mack ist erste Voraussetzung, um überhaupt die Chance zu bekommen, bei der WM in den Ring klettern zu können. Um dieses Ziel zu erreichen und um vom derzeitigen sechsten deutschen Ranglistenplatz noch weiter nach oben zu klettern, wird sich der Bielefelder im nächsten Jahr erstmals bei den vier wichtigsten deutschen Turnieren der Konkurrenz stellen. Da wären im April 2007 zunächst die Internationalen Deutschen Meisterschaften, gefolgt von den German Open, dem Deutschland-Pokal und der Deutschen Meisterschaft. »Da muss Mirek zeigen, welche Qualitäten in ihm stecken. Dann kommt die Berufung von Bundestrainer Mack automatisch. Wir werden uns gezielt auf diese Turniere vorbereiten und ich bin überzeugt, dass er es mit seinem Ehrgeiz schafft«, zeigt Schmidt die Planungen für 2007 auf.
»Das werde ich realisieren«, ist Goldmann selbstbewusst. Eine Tugend, die beim Kickboxen vorhanden sein muss, um zum ganz nach oben zu kommen. »Ohne mentale Stärke hat man keine Chance«, meint Trainer Schmidt. »Bei meinem nächsten großen Titel sehen wir uns wieder«, meint »Mirek« Goldmann zum Abschied und demonstriert damit seinen Glauben an die eigene Stärke.

Artikel vom 06.12.2006