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Ganz Feuer und Flamme
Wachs, Docht und Sauerstoff: So erstrahlt der Advent im Kerzenschein
Advent, Advent - längst nicht nur ein Lichtlein brennt. Aber was genau brennt und leuchtet eigentlich in einer Kerze? Das Wachs, der Docht? Beides ist richtig und falsch, denn es fehlt noch eine dritte wichtige Zutat: Sauerstoff.
Doch der Reihe nach: Wenn der Docht angezündet wird, brennt der Baumwollfaden selbst nur ganz kurz. Aber es reicht, um die oberste Schicht Wachs zu schmelzen. Das flüssige Wachs steigt auf und verdampft an der Dochtspitze. Die Gase vermischen sich mit dem Sauerstoff aus der Luft und verbrennen. Es ist also das Wachs, das brennt. Deshalb wird eine Kerze auch immer kürzer.
Die Hitze, die dabei entsteht, hält einen Kreislauf in Gang. Immer neues Wachs schmilzt, verdampft, verbrennt. So lange, bis jemand tief Luft holt. Wer eine Kerze auspustet, bläst das verdampfte Wachs soweit vom Docht weg, dass es ihn nicht mehr genug erwärmen kann. Der Kreislauf ist unterbrochen, die Flamme erlischt.


EXPERIMENTE
Eine Kerze kann nicht nur ausgepustet, sondern auch erstickt werden. Zwei Experimente helfen, zu verstehen:
Nummer eins: Zündet eine Kerze an und stülpt einen Glasbehälter darüber. Was passiert? Die Flamme flackert und geht schließlich aus. Wenn der Sauerstoff aus dem Glas aufgebraucht ist und keine Frischluft mehr nachkommt, erstickt die Flamme. Ohne Sauerstoff geht also nichts.
Nummer zwei: Eine Kerze kann auch von »Geisterhand« entzündet werden. Lasst eine Kerze einige Zeit brennen und pustet sie dann aus. Haltet ein brennendes Streichholz rund vier Zentimeter vom Docht in den noch aufsteigenden Rauch. Plötzlich entzündet sich die Flamme wieder! Auch wenn Streichholz und Docht sich nicht berührt haben: Die Rauchgase haben Feuer gefangen und die Kerze wieder zum Brennen gebracht.

Artikel vom 16.12.2006