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GEW: Reform
ist überfällig

Fünf Jahre nach PISA


Berlin (dpa). Fünf Jahre nach dem deutschen PISA-Schock ist aus Sicht der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) eine Reform der Schulstruktur aus Hauptschule, Realschule und Gymnasium »mehr als überfällig«. GEW-Vize-Vorsitzende Marianne Demmer sagte gestern in Berlin: »Die ungelöste Hauptschulfrage fliegt der Politik zunehmend um die Ohren.« Am 4. Dezember 2001 waren die Ergebnisse des ersten weltweiten PISA-Schultests veröffentlicht worden.
Demmer sagte, in Nordrhein-Westfalen würden Ganztagshauptschulen noch stärker gemieden als die klassischen Halbtagshauptschulen - »nach dem Motto wo ich nicht schon vormittags gerne bin, muss ich nicht noch nachmittags sein«. In Niedersachsen gingen die Anmeldezahlen zur Hauptschule »drastisch zurück« und selbst in der bayerischen CSU werde »mittlerweile über die schwindende Akzeptanz der Hauptschulen diskutiert«.
»Die Angst vor Auseinandersetzungen mit der Gymnasiallobby darf nicht dazu führen, sich vor wichtigen Zukunftsfragen zu drücken.« Auch in der Wirtschaft mehrten sich inzwischen die kritischen Stimmen über das gegliederte Schulsystem.

Artikel vom 05.12.2006