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Langzeitarbeitslose

Die ersten und die letzten


Die anziehende Konjunktur nimmt die ersten Langzeitarbeitslosen mit. Das ist erfreulich. Die, die am ehesten aus dem Arbeitsmarkt herausgefallen sind, sind auch die letzten, die auf dem langsam anfahrenden Beschäftigungszug wieder aufspringen.
Noch sind es wenige. 20000 Vermittlungen in den ersten Arbeitsmarkt 2006 allein in Ostwestfalen-Lippe sind eine stolze Leistung. Aber immer noch 58 108 ALG-II-Empfänger bleiben eine stete Mahnung, dass es noch viel zu fördern gibt. Gefordert und hart rangenommen wurde übrigens seit Anfang 2005, als Hartz IV startete, recht happig. Wenn es jetzt endlich mehr Beschäftigungsangebote gibt, dürfen alle auf bessere Zeiten hoffen.
Die alles andere als übersichtliche Organisation zur Betreuung von derzeit insgesamt noch 160 000 Hilfeempfänger in der Region klappt überraschend gut. Die sechs Arbeitsgemeinschaften und die von der politischen Idee her in Konkurrenz stehende Organisation der Options-Kommune Minden-Lübbecke setzen vor Ort ein und dasselbe Sozialgesetzbuch II um. Die Praktiker stoßen dabei auf ähnliche Probleme, das verbindet sie.
Das Nebeneinander von Arbeitsgemeinschaften und Optionskommunen ist zeitlich befristet. Spätestens 2008 soll es heißen »entweder oder«. OWL lehrt Berlin dagegen, dass das möglicherweise Unsinn ist. Hier funktioniert nämlich »sowohl als auch«. Reinhard Brockmann

Artikel vom 07.12.2006