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Erste Hilfe für
»Schniefnasen«
Verschnupft bei Schmuddelwetter

Der Hals kratzt. Die Nase läuft. Der Kopf dröhnt. Herbstzeit ist Erkältungszeit. Wenn es mit der Vorbeugung nicht geklappt hat und die Viren sich bereits breit gemacht haben, ist erste Hilfe angesagt. DAK-Ärztin Dr. Waltraud Pfarrer empfiehlt, auf natürliche Heilmittel zu setzen.
Besonders wichtig sind viel Schlaf, genügend Flüssigkeit und regelmäßiges Lüften. Die beste Medizin gegen Erkältung kostet übrigens nichts: Bewegung an der frischen Luft. Sie stärkt das Immunsystem und hält den Kreislauf in Schwung.
Doch Vorsicht! »Nicht immer handelt es sich bei Fieber und Husten um eine harmlose Erkältung«, warnt die DAK-Ärztin. »Bei hohem Fieber, starkem Schüttelfrost und Schmerzen in den Nebenhöhlen und den unteren Atemwegen sollte ein Arzt aufgesucht werden.« Ein Arztbesuch ist auch notwendig, wenn nach fünf Tagen einer normalen Erkältung noch keine Besserung eingetreten ist.
Ruhe ist das beste Heilmittel. Für Erkältete, die noch arbeiten können, gilt: so früh wie möglich ins Bett und alle Anstrengungen vermeiden. Bei schwereren Fällen kann es sinnvoll sein, die Erkältung einige Tage im Bett auszukurieren.
Wer erkältet ist, braucht noch mehr Flüssigkeit als sonst. Zwei Liter Wasser, Kräutertee und Brühe am Tag sind die Mindestmenge. Tees aus Kamille, Pfefferminze, Linden- oder Holunderblüten sollen den Heilungsverlauf positiv beeinflussen. Gegen Husten hilft Thymian-Hustensaft. Wer sich die Brust mit Balsam aus Eukalyptus- und Kampferöl einreibt, beruhigt mit jedem Atemzug die gebeutelten Bronchien. Viel trinken verflüssigt außerdem den zähen Schleim - so kann er leichter abgehustet werden.
Besonders wichtig ist frische und feuchte Luft von draußen. Am besten drei- bis viermal am Tag rund eine Viertelstunde lüften. Abends vor dem Schlafengehen sollte im Schlafzimmer noch einmal eine halbe Stunde gelüftet werden.
Dampfbäder sind ein bewährtes Hausmittel. Sie lindern die Entzündung der Nasenschleimhäute, lassen sie abschwellen und verflüssigen das Sekret in den Nasennebenhöhlen. Eine Handvoll Kamillenblüten in anderthalb bis zwei Liter kochendes Wasser geben und eine Viertelstunde lang ziehen lassen. Dann das Gesicht zehn bis zwölf Minuten über die dampfende Schüssel halten und den Kopf dabei mit einem Handtuch bedecken. Übrigens: Wer vom vielen Naseputzen bereits eine rote Nase hat, sollte sie mit Ringelblumen- oder Kamillensalbe einreiben.
Ein bewährtes Rezept bei Halsschmerzen ist der warme Halswickel. Wer viel trinkt, hält die Schleimhäute feucht. Das erschwert den Erkältungsviren die Vermehrung. Wer zusätzlich noch mit warmem Kamillen- und Salbeitee gurgelt, lindert Entzündungen. Haben Kleinkinder Halsweh, ist der Weg zum Arzt in jedem Fall frühzeitig zu empfehlen!
Bei Fieber helfen kalte Wadenwickel, die solange erneuert werden, bis die Temperatur sinkt.

Artikel vom 08.12.2006