Drucken
|
Drucken |
|
|
|
||
Dass Raphael-Elias Reisch seinen Zivildinst bei »Hilfe für das autistische Kind e.V.« ableistet, ist kein reiner Zufall. Er hat selbst einen Bruder mit dieser Behinderung, und konnte so schon Erfahrung im Umgang mit Autisten sammeln. Während seines Zivildienstes fährt der 20-jährige nun Kinder zu ihren Therapiestunden und kümmert sich auch selbst als Integrationshelfer um ein behindertes Kind. »Es ist erstaunlich welche Fähigkeiten manche von ihnen haben. Einer fragt dich nach deinem Geburtsdatum und sagt dir dann sofort welcher Wochentag das war«, erzählt er fasziniert. Zwar ist die Arbeit mit den behinderten Kindern für den Zivildienstleistenden an manchen Tagen auch sehr anstrengend, doch sie hat einen interessanten Nebeneffekt: »Viele der Autisten können nicht sprechen. Deshalb habe ich in ihren Unterrichtsstunden schon ein wenig Gebärdensprache gelernt«.
Seine Freizeit verbringt Raphael-Elias Reisch am liebsten mit Fußball. Er besitzt eine Dauerkarte für die SchücoArena und feuert die Spieler von Arminia Bielefeld von der Südtribüne aus an. »Manchmal bin ich zu pessimistisch was den Spielausgang betrifft, dann gehe ich meinen Freunden schon ganz schön auf die Nerven«, erzählt er lachend. So oft es geht unterstützt er seine Mannschaft bei Auswärtsspielen, zuletzt beim 1:1 gegen Dortmund. Gerne spielt der Arminia-Fan auch selbst Fußball, als Kind sogar im Verein (bei TuS Eintracht), doch inzwischen geht er nur noch mit Freunden »bolzen«.
Obwohl er laut Musterungsbescheid nicht zum Musiker geeignet ist, ist Raphael-Elias Reisch sehr musikalisch. Seit seiner Kindheit spielt er Posaune und hat auch in verschiedenen Orchestern und Big Bands gespielt, »doch im Moment habe ich keine Zeit mehr dafür«, sagt er.
Soziales Engagement zeigt der gebürtige Bielefelder auch als Mitarbeiter der ev. Jugend Bielefeld. Dort hat er schon mehrere Kinder- und Jugendgruppen geleitet und ist aktuell Mitglied des »Markus Café«, wo er sich mit Freunden beispielsweise zum Kartenspielen und DVD-Gucken trifft. Nach seinem Zivildienst will Raphael-Elias Reisch, der sein Abitur am Helmholtz-Gymnasium gemacht hat, Biologie studieren.
Artikel vom 15.12.2006