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Mit der Stadtbahn durch
die Geschichte der Erde

Vitrinen sollen auf das »namu« neugierig machen

Bielefeld (bp). »'Raus aus dem Museum, 'rein in den Alltag der Bürger,« das sei der Gedanke gewesen, der hinter der Naturhistorischen Zeitreise stehe, sagte Dr. Godehard Franzen, Vorsitzender des Fördervereins des Naturkundemuseums namu. Jahrmillionen Erdgeschichte können Fahrgäste überwinden, wenn sie mit den Stadtbahnlinien 4 und 1 von der Universität zum Museum fahren.

Plakatvitrinen an jeder Haltestelle und an den unterirdischen Stationen mit Nachbildungen naturhistorisch interessanter Exponate wie Riesenlurch, Meeressaurier oder Wollnashorn unter Glas inszenieren die »Zeitreise«. Die »zündende Idee«, so Franzen, stamme von Dr. Martin Büchner, dem früheren langjährigen Leiter des Naturkundemuseums. Büchner betont, dass die Region Bielefeld zu den geologisch wie paläontologisch aufschlussreichsten Gebieten Deutschlands gehöre, weil der Teutoburger Wald eine Auffaltung von Gesteinsschichten verschiedener erdgeschichtlicher Epochen darstelle. Ein Teil dieser Geschichte werde nun sichtbar gemacht. An der Universität beginnt die »Reise« mit der Entstehung der Arten, am Bültmannshof wird gefragt, ob der Mensch tatsächlich die Krone der Schöpfung ist, zwischen Oetkerhalle und Hauptbahnhof legt die Stadtbahn 25 Millionen Jahre Erdgeschichte zurück; dazwischen, in der Haltestelle Siegfriedplatz, soll im ersten Quartal 2007 noch ein Original-Bohrkern der Tunnelarbeiten ausgestellt werden - dafür reichte der Etat allerdings bislang nicht.
Finanziert wurde die »Zeitreise« von 21 Bielefelder Unternehmen, die zusammen 130 000 Euro aufgebracht haben. Träger des Projektes ist der namu-Förderverein, die Planung und Durchführung der Baumaßnahmen hat moBiel übernommen. Museumsleiterin Dr. Isolde Wrazidlo wünscht sich: »Wir wollen Neugier auf das namu wecken.«

Artikel vom 05.12.2006