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Brdaric will in die Stammelf

Hannovers Stürmer beweist seine Torjäger-Qualität

Von Hans Peter Tipp
Hannover (WB). Er kam, sah und traf. Ex-Nationalspieler Thomas Brdaric (Fangesänge: »Du hast die Haare schön«) stellte nach fast zweimonatiger Verletzungspause beim 1:1 von Hannover 96 gegen Arminia Bielefeld seiner Qualitäten als Joker und Torjäger unter Beweis.

Damit schafften die fehl gestarteten Niedersachsen nach einer erstaunlichen Aufholjagd unter ihrem neuen Trainer Dieter Hecking bereits einen Spieltag vor der Winterpause das kaum noch erhoffte Zwischenziel.
»Wenn man mir jemand vor fünf, sechs Wochen gesagt hätte, dass wir unabhängig vom Ausgang unseres letzten Hinrundenspieles 20 Punkte und fünf Punkte Vorsprung nach unten haben, dann hätte ich das sofort genommen«, sagte Hecking, dem das Verdienst gebührt, seinen neuen Verein vorerst in ruhigeres Fahrwasser gebracht zu haben.
Drei Siege und ein Unentschieden waren der Mannschaft vor dem Bielefeld-Gastspiel gelungen, obwohl Brdaric verletzt zuschauen musste. Deshalb verzichtete der Torjäger nach seinem Ausgleichstreffer auf deutliche Ansagen. Als erfolgreichster 96-Torschütze in der nunmehr gut dreimonatigen Hecking-Amtszeit darf er ohnehin mit der baldigen Rückkehr in den Kreis des Stammpersonals rechnen.
In welcher Rolle er sich im Ein-Stürmer-System von Hecking sehe, konnte er darum auch mit einem lockeren Spruch beantworten: »Auf jeden Fall nicht auf der Bank.«
In der vergangenen Woche habe der Trainer ihm schon früh reinen Wein eingeschenkt. »Er mir gesagt, dass ich nicht enttäuscht sein solle«, berichtete Brdaric, der aber bald wieder anders berücksichtigt werden möchte: »Natürlich will ich von Anfang an spielen.«
Aber die Konkurrenz ist groß: Mit Jiri Stajner, Vahid Hashemian und dem jungen Jan Rosenthal stehen Dieter Hecking gleich drei durchaus beachtenswerte Alternativen zur Verfügung. So betrachtet fühlt sich der ehemalige Nationalspieler Brdaric in seiner jetzigen Rolle viel wohler: »Gut, dass ich nicht Trainer bin.«

Artikel vom 11.12.2006