Souveränes 3:1 gegen Borussia Dortmund als Empfehlung für Bielefeld
Von Klaus Lükewille Gelsenkirchen (WB). Schalke 04 darf weiter von der Deutschen Fußball-Meisterschaft träumen und kommt mit der Empfehlung einer starken Derby-Vorstellung am Samstag zum DSC Arminia Bielefeld. Die »Königsblauen« fertigten Borussia Dortmund souverän 3:1 ab. »Wir widmen den Sieg unseren Fans«, sagte Fabian Ernst und beendete damit am Mikron des Bundesliga-Senders »arena« den Medienboykott der Mannschaft. Auch die Anhänger dürften durch diese Worte nun endgültig versöhnt sein. Beim Heimspiel gegen die Bayern vor fünf Wochen hatten sie noch aus Enttäuschung über die Leistung lange geschwiegen. Während der Gewinner nun schon seit sieben Spielen ungeschlagen ist und erster Jäger von Spitzenreiter Werder Bremen bleibt, erhielten die UEFA-Cup-Hoffnungen der Borussen einen derben Dämpfer. »Die Niederlage tut brutal weh«, gestand Nationalspieler Christoph Metzelder. Dabei hatte der BVB gut begonnen, nur: Sehr schnell war Schalke ganz klar besser. Gefahr verbreiteten die schwungvollen Hausherren sogar aus 38 Metern. Ein Freistoß von Christian Pander segelte fast endlos lang durch die Luft, dann senkte er sich im Tiefflug ins Netz. Ein schwer zu meisternder Kunstschuss, bei dem BVB-Schlussmann Roman Weidenfeller aber trotzdem eine unglückliche Figur abgab. Den Schuldigen machte er in Alexander Frei aus. Der Torhüter knöpfte sich den Schweizer Stürmer vor, weil der den Freistoß mit seinem unnötigen Foul an Rafinha überhaupt erst ermöglicht hatte. Das Schalker 1:0 nach 14 Minuten zeigte sofort Wirkung. Die Dortmunder kassierten nur elf Minuten später Treffer Nummer zwei. Dieses Mal servierte der Däne Peter Lövenkrands einen Eckball so präzise auf Kevin Kuranyi, dass dem Nationalstürmer a.D. per Kopf das 2:0 gelang. Sicher kamen nun schmerzliche Erinnerungen auf bei den Schalkern. Hatten sie nicht auch den FC Bayern eine Halbzeit lang an die Wand gespielt, und dennoch nur ein 2:2 geschafft? Der Rekordmeister konnte das 0:2 noch ausgleichen, die Dortmunder waren dazu nicht in der Lage. In der 47. Minute standen sie nur Spalier, als Kuranyi mit einem ausgezeichneten Pass in die »Gasse« Lövenkrands ausfindig machte. Allein eilte er auf Weidenfeller zu und erhöhte mühelos auf 3:0. Gleich nach der Pause gab es damit keinen Zweifel mehr: Dieses Derby konnte der BVB abschreiben und sich der FC Schalke 04 dafür drei Punkte gut schreiben. »Mit dem dritten Tor war das Spiel gelaufen«, bekannte Dortmunds Trainer Bert van Marwijk. Mit mehr Offensive versuchte Dortmund zu retten, was zu retten blieb. Erfreulich immerhin, dass Metzelder nach 58 Minuten zum Comeback kam. Nach viermonatiger Verletzungspause meldete sich der WM-Teilnehmer endlich wieder zurück. Er löste den schwachen Markus Brenzska ab, der für den erkrankten Christian Wörns spielte. Noch während der ersten Halbzeit war Nelson Valdez mit einer Knieverletzung ausgefallen. Die geschlagenen Schwarz-Gelben bemühten sich bis zum Schlusspfiff um ein besseres Resultat. Frei verkürzte auf 1:3 - ein Trostpflaster. Die Position des im Sommer abwandernden van Marwijk stärkt das Ergebnis nicht, sein Kollege Mirko Slomka sitzt mittlerweile fest im Sattel. »Er liefert hervorragende Arbeit ab«, lobte Schalkes Aufsichtsratchef Clemens Tönnies und stellte für das Frühjahr Gespräche über einen neuen Vertrag in Aussicht.
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