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Das fliegende
Großprojekt

Der A 380 und Airbus in Europa

Arte, 20.40 Uhr: Fehlstart für das Super-Flugzeug? Bereits im Juni 2006 sollten die ersten Exemplare des Airbus-Riesen A380 an die Fluggesellschaften ausgeliefert werden. Jetzt ist von 2007 die Rede.

Der neue Airbus-Chef Louis Gallois spricht von strengen Sanierungsplänen, nicht nur am Standort Hamburg bangt man um Arbeitsplätze. In einem Themenabend geht's heute bei Arte um die Menschen hinter dem Super-Airbus und den Konkurrenzkampf mit Boeing.
Die Dokumentation »Der A 380 - Menschen hinter dem Riesen« stellt mehrere Airbus-Mitarbeiter vor und macht deutlich, was es bedeutet, an einem europäischen Großprojekt mitzuarbeiten. Es sind Menschen aus diversen Produktionsstandorten, die zwischen Hamburg, Broughton, Getafe und Toulouse unterwegs sind.
Pedro, ein spanischer Qualitätsingenieur, kontrolliert in Hamburg das Zusammenfügen des spanischen Hecks mit der deutschen Rumpfsektion. Jörg ist Elektriker bei Airbus in Hamburg, zeitweilig aber auch in Toulouse im Einsatz. Der Franzose Martial, dessen Vater bereits bei Airbus in Saint Nazaire gearbeitet hat, ist Spezialist im Cockpit und wechselt regelmäßig zwischen Saint Nazaire und Toulouse. Ken ist englischer Teamleader und verantwortlich für die Elektrik an britischen Flügelsektionen. Er pendelt zwischen Broughton und Toulouse.
Der nachfolgende Beitrag »Das große Kräftemessen« (21.50 Uhr) dokumentiert den Konkurrenzkampf zwischen Airbus und Boeing. Der Streit um staatliche Subventionen in Milliardenhöhe drohte 2004 zu einem neuen Handelskonflikt zwischen Europa und den USA zu eskalieren. Der Film blickt auf die Anfänge des Wettbewerbs zwischen dem europäischen und dem amerikanischen Unternehmen zurück und beleuchtet die politische Dimension des aktuellen Konflikts.
Die Konkurrenz der Flugzeugbauer ist auch zum Kräftemessen zwischen zwei Wirtschaftsräumen geworden. Regierungschefs betätigen sich bei Staatsbesuchen als Flugzeugverkäufer und präsentieren sich den politisch Verbündeten als wirtschaftliche Gegner. Deutlich wird, dass die Luftfahrtindustrie auch ein Symbol für technologischen Fortschritt und politische Strahlkraft ist.
Zum Abschluss beschäftigt sich der Film »Himmel und Hölle« (22.20 Uhr) mit der Frage, wie sicher Flugzeuge wirklich sind und welche Sicherheitsvorkehrungen unternommen werden, um Unfälle zu vermeiden. Ein kompliziertes und komplexes System von Sicherheitsanstrengungen wird ständig erweitert und aktualisiert. Der Film thematisiert dies, aber auch die hoffnungslose Unterbesetzung der Kontrollbehörden.

Artikel vom 05.12.2006