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Sachbuch: SPD attackiert Ministerin

CDU weist Vorwürfe an Müller-Piepenkötter als instinktlos zurück


Düsseldorf (dpa). Die SPD hat Justizministerin Roswitha Müller-Piepenkötter (CDU) als Verfasserin eines Sachbuchs scharf attackiert. Eine Buchveröffentlichung zehn Monate nach ihrer Ernennung zur Ministerin sei ein »Beleg ihres instinktlosen Handels«, kritisierte SPD-Vize-Fraktionschef Ralf Jäger. Müller-Piepenkötter hatte das im April erschienene Ratgeber-Buch »Auto kaufen und verkaufen« geschrieben. Nach Ansicht der SPD-Fraktion wird »gezielt mit dem Ministertitel für das Buch geworben«. Die Ministerin solle die Erlöse »den Gewaltopfern im Justizvollzug« spenden. Es wäre besser gewesen, wenn sie sich um die Gefängnisse gekümmert hätte, anstatt als Buchautorin in Erscheinung zu treten.
Ein Sprecher des Justizministeriums bezeichnete die Verbindung der Autorenschaft mit dem Foltermord von Siegburg als »unterstes Niveau«. Müller-Piepenkötter habe das Buch »weitestgehend in ihrer Zeit als Richterin am Oberlandesgericht geschrieben«.
Die CDU wies die Vorwürfe zurück. Die Verknüpfung des Foltermords mit dem Buch sei instinktlos und zeige, dass es Jäger nur darum gehe, daraus politisches Kapital zu schlagen.

Artikel vom 05.12.2006