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Dünen der Senne jetzt
unter Schutz stellen

Eine Bebauung muss verhindert werden


Senne (oh). »Unsere Aufgabe ist es, auf die bisher noch nicht geschützten Dünen in der Senne hinzuweisen und sie als Naturdenkmäler ausweisen zu lassen. Damit sie künftig im Landschaftsschutzgesetz von Nordrhein-Westfalen auch unter Schutz gestellt werden«, erklärt Diplom-Biologe Mathias Wennemann vom Naturwissenschaftlichen Verein.
Mitglieder des BUND, des Naturwissenschaftlichen Vereins Bielefeld, von pro Grün, der Biologischen Station Senne und etliche interessierte Bürger und Politiker sind jetzt aktiv geworden. Sie informierten vor Ort - zwischen Friedhofstraße und Tennisplatz liegt eine der aus eiszeitlichen Sanden entstandenen Dünen - über die Problematik.
Diese und andere Binnendünen, die zu den ältesten in Nordrhein-Westfalen gehören, könnten bebaut werden, wird befürchtet. »Bisher gab es im alten Landschaftsgesetz den Paragraphen 62, durch den Dünen unter Schutz gestellt werden konnten«, sagt Wennemann. »Künftig sind jedoch bewaldete Dünen, die aber zur Schönheit unserer Landschaft gehören, nicht mehr schützenswert.«
»Gestörte« Flächen dagegen, also Dünen, bei denen durch Abholzung oder Abschieben des Oberbodens der eiszeitliche Sand wieder offen zutage kommt, seien dagegen schützenswert. Kriterien, die die Gruppe der Dünen-Schützer so nicht gelten lassen will. Zumal schon zu viele Dünen der Senne in der Vergangenheit als bequeme Sandabgrabungsstätten - beispielsweise für den Bau der Autobahn A 2 - zerstört worden seien.
Barbara Geilhaar: »Jetzt kann eine nicht geschützte Düne, die sich in Privatbesitz befindet, bebaut werden.« Aber selbst wenn die Stadt der Besitzer ist, sei dadurch längst nicht gesichert, dass dieses nicht geschehe. BfB-Bezirksvertreter Alexander von Spiegel appellierte zudem an die Stadt, dass endlich die 93 Hektar Baulücken, die es in Bielefeld gebe, öffentlich gemacht würden. »Der Druck auf die Dünen entsteht auch deshalb, weil Bauland gesucht wird.«

Artikel vom 05.12.2006