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Aktiver bei Integration und Sprache

Deutsches Rotes Kreuz sieht Mobilität Behinderter als eine Kernaufgabe

Brackwede (mcs). Die öffentlichen Kassen sind leer. Dennoch versucht der Kreisverband Bielefeld im Deutschen Roten Kreuz, seine gesellschaftlichen Aufgaben auch künftig unvermindert wahrzunehmen. Großzügige Spenden und das Engagement hunderter Ehrenamtlicher stimmen die Verantwortlichen zuversichtlich, dass dieser ehrgeizige Plan gelingt.

Über den Status quo der DRK-Arbeit in Bielefeld diskutierten 47 Delegierte aus den sechs Ortsverbänden bei der Kreisversammlung im DRK-Zentrum Brackwede-Senneraum. »Wir haben zurzeit 440 ehrenamtliche und 175 hauptamtliche Rotkreuzler sowie mehr als 13 400 Fördermitglieder«, bilanzierte Ralf Großegödinghaus in seinem Rückblick auf 2005.
Insgesamt bewertet der Kreisgeschäftsführer das DRK in Bielefeld als gut aufgestellt. Die Unterrichtsstunden in klassischen Disziplinen wie Erster Hilfe seien im vergangenen Jahr zwar leicht rückläufig gewesen. »Dafür konnten wir unsere Angebote im Bereich ÝIntegration und SpracheÜ aber deutlich ausbauen«, so Ralf Großegödinghaus.
Erfreut äußerte sich der Kreisgeschäftsführer über den guten Ausbildungsstand der Aktiven. »23 Rotkreuzler haben 2005 die Rettungshelferprüfung abgelegt.« Auch die Kinder- und Jugendarbeit entwickle sich positiv. »Die Nachfrage nach dem Aufbau von Schulsanitätsdiensten übersteigt derzeit sogar unsere personellen Möglichkeiten.«
Auch ein Überblick über die vielfältigen Aktivitäten der DRK-Tochtergesellschaft Soziale Dienste durfte nicht fehlen. Neben ambulanter Betreuung und Pflege stellte Großegödinghaus die Förderung der Mobilität Behinderter als wichtige Kernaufgabe heraus. »Im Jahr 2005 haben wir mit unseren zehn Fahrzeugen 29 000 Fahrten für Rollstuhlfahrer getätigt.«
Die Zusammenarbeit mit dem Arbeiter-Samariter-Bund und der Johanniter-Unfall-Hilfe im Bereich Rettungsdienste entwickeltesich auch erfreulich. »Im vergangenen Jahr gab es 4000 Einsätze ohne und 2300 mit Notarzt«, so der DRK-Kreisgeschäftsführer. Zudem seien zwei neue Fahrzeuge in Dienst gestellt worden.
Zukunftsweisend ist der Beschluss, den die Delegierten der Kreisversammlung zum Thema »DRK Stadthäuser« fassten. Auf einem brach liegenden Areal nördlich des ehemaligen Schlachthofes sollen in Kürze in drei Einzelhäusern 22 Wohneinheiten für Menschen mit Behinderungen, Senioren mit Betreuungs- und Pflegebedarf sowie Familien entstehen.
Auch Wahlen standen auf der Tagesordnung. In ihren Ämtern bestätigt wurden Stephan Nau (Vorsitzender), Anette Henrichsmeier (stellvertretende Vorsitzende), Lothar Konert (Schatzmeister), Dr. Michael Korth (Verbandsarzt), Jörg Stratmann (Justitiar) sowie Holger Hofer und Joachim Schüsselbeck (Beisitzer im Kreisausschuss). Heinz-Günther Eifler und Tanja Schulz (beide Kreisrotkreuzleiter), Julia Lindenberg und Frank Bracht (beide stellvertretende Kreisrotkreuzleiter) sowie Marion Schrader (Jugendrotkreuzleiterin) wurden neu in den Vorstand gewählt.

Artikel vom 05.12.2006