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Lizenz zum virtuellen
Töten

Killerspiele verbieten


Zur Diskussion um ein Verbot sogenannter »Killerspiele« in Deutschland:
Es reicht! Die Diskussion über das Ja oder Nein zu sogenannten Ballerspielen schreit doch zum Himmel. Noch schlimmer: Dass solche Spiele teilweise auch noch als »Strategie-Spiele« eingestuft werden, die zeigen, wie man am effektivsten als Antiterroreinheit Terroristen »ausknipst«, ist doch absoluter Müll, den unsere Gesellschaft absolut nicht braucht! Ich möchte nicht wissen, wie die Entwicklung der nächsten Generationen aussehen wird, die als sogenannte Hobby-Antiterrorexperten die realen Beschützer analysieren und bei ihren Netmeetings oder an Stammtischen zu den letzten Polizei-Einsätzen ihr Bestes geben.
Dass sogar Meisterschaften mit solchen Spielen durchgeführt werden, ist mir absolut schleierhaft und unverständlich. Man muss sich nur vorstellen, mein Sohn, meine Tochter oder ich selbst wäre »Deutscher Meister im virtuellen Kettensägenmassaker« - unglaublich! Wo bleiben da eigentlich die Moral und die menschliche Würde, wenn wir es als Erziehungsberechtigte unserer Kinder, welche doch die Zukunft sind, dulden, dass Menschen virtuell getötet werden? Sind wir dann eigentlich noch zivilisierte »Menschen«? Nein! Eine Lizenz zum virtuellen Töten darf nicht geduldet werden.
Diese Spiele sind menschenverachtend, sägen buchstäblich an den Hemmschwellen unserer Gesellschaft. Genauso, wie es Gesetze gegen Drogen gibt, muss es auch dagegen Gesetze geben. Die Politik muss sich hier bewegen und letztendlich auch wir, die es in der Hand haben, was wir verkaufen, kaufen und in unseren Kinderzimmern zulassen.
JÜRGEN HIGGEN33154 Salzkotten

Artikel vom 15.12.2006