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Spanische Lehrstunde:
Bremen ist draußen

2:0 - FC Barcelona spielt eine ganz starke erste Halbzeit

Barcelona (dpa). Lehrstunde statt Sternstunde: Werder Bremen hat die erhoffte Sensation verpasst und ist auf dem Weg in das angepeilte Champions-League-Achtelfinale am FC Barcelona gescheitert.

Der eine Halbzeit wie entfesselt auftrumpfende Topfavorit ließ dem Bundesliga-Tabellenführer beim 2:0 (2:0) keine Chance und hält damit Kurs auf die Titelverteidigung. Die in der Vorrunde bisher so überzeugenden Bremer dürfen als Dritte der so genannten »Todesgruppe A« aber immerhin noch im UEFA-Cup weiterspielen.
Vor 98 700 Zuschauern sorgten Superstar Ronaldinho (13. Minute) und Eidur Gudjohnsen (18.) mit ihren frühen Toren dafür, dass Werders Traum von der dritten Teilnahme in Serie an der Top-16-Runde schon in der Anfangsphase platzte. »Barca« blieb auch im 17. Meisterliga-Heimspiel hintereinander unbesiegt.
Die Bremer gingen das Unternehmen Achtelfinal-Qualifikation, die laut Clubchef Jürgen L. Born angesichts der Gruppen-Rivalen »Barca« und FC Chelsea dem »achten Weltwunder« gleichkomme, wie angekündigt mit offensiver Aufstellung an. Doch vom Anpfiff an sahen sie sich stürmischen Angriffen der Katalanen, deren Hochgeschwindigkeits- Fußball sie anfangs nichts entgegenzusetzen hatten, gegenüber. Ludovic Giulys Schuss (10.) von der Strafraumgrenze konnte Tim Wiese noch reaktionsschnell abwehren. Drei Minuten später war der Torhüter aber machtlos, als Ronaldinho einen Freistoß aus 18 Metern unter der hochspringenden Bremer Abwehrmauer hindurch in die Maschen schob.
Dieser frühe Schock saß - und »Barcas« nächste Chance auch. Der stark aufspielende Superstar Ronaldinho setzte Giuly per Traumpass gekonnt in Szene und Gudjohnsen vollendete dessen Maßflanke zum 2:0. Die wie gelähmt wirkenden Bremer kamen gar nicht in die Zweikämpfe und standen auch beim zweiten Gegentreffer nur staunend Spalier. Nach vorn ging bei den Hanseaten, deren Torjäger Miroslav Klose im Sturm erneut von Hugo Almeida unterstützt wurde, außer bei Naldos Freistoß (38.) noch nichts. Und hinten hatten sie Glück, dass nach Gudjohnsens Pfostenschuss der an sich starke Giuly den Abpraller vorbeischoss.
»Wir haben nur als Zuschauer agiert und Barca kommen lassen. So hat man hier keine Chance«, kritisierte Manager Klaus Allofs an seinem 50. Geburtstag Werders schwachen Auftritt vor der Pause. Nach dem Wiederanpfiff besannen sich die Gäste endlich auf ihre Stärken und zeigten auch den Willen, den Kampf noch einmal anzunehmen. Doch da war die Partie bereits gelaufen, Barcelona brachte den 2:0-Vorsprung ganz locker über die Zeit.
Barcelona: Valdés - Zambrotta, Márquez, Puyol, van Bronckhorst - Iniesta (73. Xavi), Motta (62. Thuram), Deco - Giuly (85. Ezquerro), Gudjohnsen, Ronaldinho
Bremen: Wiese - Fritz, Mertesacker, Naldo, Womé (80. Hunt) - Frings - Daniel Jensen, Borowski - Diego - Klose, Almeida (71. Klasnic)
Schiedsrichter: Busacca (Schweiz)
Zuschauer: 98 700 (ausverkauft)
Tore: 1:0 Ronaldinho (13.), 2:0 Gudjohnsen (18.)

Artikel vom 06.12.2006