04.12.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Arminia kommt spät aus dem Abseits

Ostwestfalen verschlafen beim 0:0 gegen Leverkusen die Anfangsphase

Von Hans Peter Tipp
Bielefeld (WB). Der Schlusspfiff ging im vorgezogenen Adventssingen der Arminia-Fans unter: »Allez, allez - Deutscher Sport-Club, allez.« So ist das inzwischen in Bielefeld: Selbst von einem mäßigen Spiel lassen sich die Anhänger die Stimmung nicht verderben.
Duell im Mittelfeld: Rüdiger Kauf bedrängt Nationalspieler Bernd Schneider von Bayer Leverkusen.

45 Minuten lang zeigte der ostwestfälischen Fußball-Bundesligist am Samstag beim 0:0 gegen Bayer Leverkusen seine bislang schwächste Saisonvorstellung. »Wir haben die erste halbe Stunde verpennt und Leverkusen stark gemacht«, befand Rechtsverteidiger Bernd Korzynietz. Und das war noch untertrieben.
Im Minutentakt tauchten die Gäste in den ersten zehn Minuten nach der frühen Verletzung von Petr Gabriel und den damit verbundenen Wirren in der DSC-Hintermannschaft vor dem Tor von Mathias Hain auf. Doch weder Paul Freier (4.) noch Sergej Barbarez (5.), der bereits den Arminia-Torwart ausgespielt hatte, Stefan Kießling (7.) oder Juan (8.) nutzten ihre hochkarätigen Gelegenheiten. »Wir haben in den ersten 15 Minuten wahnsinnig Probleme gehabt. Die Agressivität fehlte, hinzu kamen Abstimmungsprobleme«, stellte Trainer Thomas von Heesen fest.
Während die Zuschauer so häufig wie lange nicht mehr den Atem anhielten, kamen die Profis kaum zum Durchatmen und viel zu selten mal über die Mittellinie. Erst nach 39-minütigem Fehlpass-Festival meldete Arminia offensive Ansprüche an. Da spielte Artur Wichniarek seinen Sturmpartner Sibusiso Zuma frei, aber der stand hinter der Leverkusener Abwehrreihe. Doch nur 60 Sekunden später kam die Arminia aus dem Abseits. Auf Zuspiel von Heiko Westermann hätte Zuma gar die Führung erzielen können, scheiterte jedoch an Hansjörg Butt. Nun aber mischten die Gastgeber mit - vor allem mit Einsatz und Eifer. »Die Mannschaft hat sich reingebissen«, stellte von Heesen fest.
In der 48. Minute verhinderte Butt mit Fußabwehr erneut einen Gegentreffer: Wichniarek hatte geschossen. Dennoch blieb Arminias Kampf um den Sieg ein Spiel mit dem Feuer. Denn Leverkusen hatte mit Juans Kopfball aus zwei Metern (68.) die beste Gelegenheit des Spiels. Arminia bemühte sich bis zuletzt, doch gerade die vielen Freistöße standen an diesem Tag unter dem Motto: gut gedacht, aber schwach gemacht.

Artikel vom 04.12.2006