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Ein »Wunder«: Nikolaus
»schwebt« vom Himmel

Weihnachtsmärkte in Brackwede und Senne gut besucht

Von Annemargret Ohlig
(Text und Fotos)
Brackwede/Senne (WB). Buchstäblich »vom Himmel hoch« kam der Nikolaus am Samstag zu den Brackwedern auf den Kirchplatz herabgeschwebt - per Drehleiter, die die Feuerwehr für eine glatte Landung bereit gestellt hatte.

»Ist das der Papst?«, fragte mit großen Augen ehrfürchtig ein Steppke, als der Mann mit dem langen weißen Bart, Bischofsmütze und dem Hirtenstab mitten zwischen den Weihnachtshütten landete und dort von Knecht Ruprecht (Hans Saure) in Empfang genommen wurde. Nein - der Papst war es nicht. Es war vielmehr - Eltern, bitte den Kindern nichts verraten! - der Vorsitzende der Brackweder Werbe- und Interessengemeinschaft (WIG), Frank Becker, der sich in der prächtigen Bischofskleidung »verbarg«, um die erwartungsfrohen Kleinen von der Bühne aus zu beschenken.
Drei Tage lang haben Vereine, Schulen, Kindergärten, Gruppen und Initiativen mit den Besuchern des Brackweder Adventsmarktes in stimmungsvoller Atmosphäre gefeiert. Am Sonntag beteiligte sich sogar eine Vielzahl Brackweder Geschäfte auf ihre Weise an dem adventlichen »Spektakel«: sie hatten von 13 bis 18 Uhr geöffnet und luden zu Weihnachtseinkäufen ein. Becker: »Die meisten haben mitgemacht und die Beteiligung an der Weihnachtsbeleuchtung in der Hauptstraße ist auch überdurchschnittlich.«
»Ich war positiv überrascht, wie gut frequentiert die Hauptstraße schon kurz nach 13 Uhr war«, sagt WIG-Chef Becker. Allerdings seinen die Wetterbedingungen in diesem Jahr sowohl für den Adventsmarkt als auch den verkaufsoffenen Sonntag bestens gewesen: trocken und nicht kalt. Erfreulich - im Sinne der Geschäftsleute: Nicht nur Flanierer waren in Brackwede unterwegs, auch viele Käufer.
Nicht nur die Geschäftsleute schätzten das trockene Wetter. Die Adventsmarkt-Besucher genossen es noch viel mehr. Musiker und Solisten auf der Kirchplatzbühne - vom Stadtorchester über die Bukowiner, Gesangverein Harmonie und Panflöten-Show, Sänger von Weihnachts- und Kinderliedern, Big Band-Klänge und Posaunenchor-Weisen - hatten stets eine große Zuhörerschar. Die allerdings noch um ein Vielfaches anwuchs, als der oben erwähnte Nikolaus von Dach eines vierstöckigen Hauses »herabschwebte«.
Das Gedränge von Müttern, Vätern und sogar Großeltern vor der Bühne ließ den lieben Kleinen kaum die Möglichkeit, zum Nikolaus samt Knecht Ruprecht vorzudringen. Und auch die Gänseverlosung am Samstagnachmittag war ein »Hit«. Bezirksvorsteher Siegfried Kienitz zog als glückliche Gewinner der leckeren Weihnachtsvögel Kevin Buschmann, Egon Kampmann, Hilde Bohnenkamp, Ulrich Müller und Christian Mayr sowie Anneliese Becker. Sie gewann eine Flugente.
Vorweihnachtliche Stimmung herrschte an diesem Wochenende aber auch in Senne. Das Gemeindehaus an der Lukaskapelle im Schillingshof war in einen Adventsbasar mit Kaffeestube verwandelt worden. Wunderschöne Handarbeiten, die sich als besondere Weihnachtsgeschenke eignen, konnten erstanden werden. Und wer einfach nur ein wenig Unterhaltung suchte, war im Treffpunkt Kaffeestube bestens aufgehoben.
»Märchenhaft« ging es dagegen beim Senner Weihnachtsmarkt rund um die Christuskirche an der Buschkampstraße zu. Seit 1988 organisiert der evangelische Familienkreis diesen besinnlich-gemütlichen Markt, der in diesem Jahr Auftakt der Festwoche zum 50-jährigen Bestehen der Christuskirche war. Neben dem Familienkreis und der Jugendarbeit beteiligen sich auch Senner Schulen und Kindergärten sowie Vereine und Hobbykünstler an dem stimmungsvollen Markt. So hatte die Jugendarbeit der Gemeinde wieder einen dämmrigen Märchenwald mit raschelndem Laub, Tannenbäumen, Waldgetier und Feenstaub hergerichtet, in dem sich Jung und Alt Märchen und Weihnachtsgeschichten vorlesen lassen konnten. Der Förderverein der Bahnhofschule hatte erneut seine »Bastelstraße« für die Kleinen aufgebaut. Der Erlös kommt der Schulbücherei zugute. Und auch Ponyreiten, Glücksrad (Christus-Kindergarten) sowie das Konzert der Musikschule Senne waren so recht dazu angetan, Adventsstimmung zu verbreiten.

Artikel vom 04.12.2006