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»Jugend forsch« richtet es

Oberliga: TuS 97 gewinnt bei Dortmund-Süd mit 34:30


Bielefeld (WB/jm). Nicht nur in der Tabelle der Handball-Oberliga, auch auf der Humorskala ist der TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck ganz oben angesiedelt. »Ein Sieg noch, dann haben wir unser erstes Ziel erreicht,« freute sich der Sportliche Leiter Frank Brennecke nach dem schwer erkämpften 34:30 (16:16)-Erfolg beim HC Dortmund-Süd. Die Pointe: »Mit 20 Punkten sind wir gerettet. Das ist die magische Zahl.«
Bleibt den bescheidenen 97-ern zu wünschen, dass sie den Abstiegskampf bereits am kommenden Freitag (20 Uhr) erfolgreich abschließen, wenn sich im »Elefantengipfel« der ärgste Verfolger HSG Handball Lemgo II in der Sporthalle der Realschule Jöllenbeck vorstellt. »Der rote Teppich ist ausgerollt,« wirbt Brennecke um den Besuch der Fangemeinde.
In Dortmund entwickelte »das erwartet schwere Spiel.« Der stark aufspielende bis ebenbürtige Gastgeber ließ den Primus nicht zur Entfaltung kommen und hielt das Treffen lange Zeit offen. Nach dem 19:18 für die Gäste kam Dortmund aber immer stärker auf, setzte sich erst auf 22:20 und dann auf 25:22 (45.) ab. Schon schwante Brennecke Böses. »Da sah es ganz danach aus, als ob wir verlieren würden.«
In dieser Phase zahlte sich zum wiederholten Male aus, dass der TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck nicht nur über eine versierte erste Sieben verfügt, sondern die Bankspieler nahtlos in die Bresche springen können. Nicht die geschwächten »Alten« um den grippegeschwächten Ralf Bruelheide holten die Eisen aus dem Feuer, sondern der unbekümmert auftrumpfende »Nachwuchs.«
Schmunzelt Brennecke: »Wir haben Jugend forsch gespielt. Bis auf der Kreisläuferposition hatten wir das Jüngste auf dem Feld, was es derzeit in Jöllenbeck gibt. Das hat uns den Erfolg gebracht«. In Zahlen drückte sich die Wende so aus: Bis zur 53. Minute machte der Talentschuppen um »Indianer« Michel Niehaus (»Das hat er fantastisch gemacht«) oder Linkshänder Sebastian Kopschek im rechten Rückraum aus einem 22:25 ein vorentscheidendes 30:27 (53.).
Famose 8:2 Tore in Folge - davon die ersten drei zum 25:25 in Unterzahl! - an denen auch der inzwischen ins Tor gewechselte Marcus Tiemann seinen Anteil hatte. »Tie hat Dinger gehalten, die man nicht unbedingt halten muss,« so Brennecke, der hinterher von »einem richtig schönen Handballspiel« gegen einen »Klasse-Gegner« sprach. »Schön anzugucken war es nicht immer, aber es wurde total verbissen geführt.«
TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck: Lehmeier/Tiemann - Bruelheide (11/6), Grothaus (8), Husemann (4), Lewerenz (3), Kopschek (3), Schlüter (2), Vogelsang (2), Duderstadt (1), A. Vollmer, M. Volmer, Niehaus.

Artikel vom 04.12.2006