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Ein Mann mit viel Mut zum Risiko

Hollywood-Regisseur Otto Preminger wäre 100 Jahre alt geworden

Gespür für Stoffe: Otto Preminger.

New York (dpa). In Hollywood hieß er »Otto der Große«. Der aus Wien stammende Regisseur und Produzent Otto Preminger hatte sich in der Traumfabrik mit seinem Gespür für publikumswirksame Stoffe und seinem Mut zum Risiko einen Namen gemacht. In den 50er und 60er Jahren galt er als einer der erfolgreichsten Filmemacher der neuen Welt. Am Dienstag wäre der 1986 gestorbene Regisseur 100 Jahre alt geworden.
Zu seinen bekanntesten Filmen gehören »Der Mann mit dem goldenen Arm« (1955) mit Frank Sinatra und Kim Novak sowie »Anatomie eines Mordes« (1959) mit James Stewart, den viele für Premingers besten Film halten. »Exodus« (an diesem Samstag um 1.20 Uhr in der ARD) von 1960 ist ein patriotisches Drama über den Freiheitskampf jüdischer Flüchtlinge auf Zypern und in Palästina in der Nachkriegszeit.
Der Sohn eines jüdischen Rechtsanwalts in Wien studierte zunächst Jura und wechselte dann als Regieassistent von Max Reinhardt zum Theater. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wanderte er 1934 erst nach England, später in die USA aus. Sein erster großer Regieerfolg kam mit »Laura« (1944).
Als ein Vorläufer der französischen Nouvelle Vague wurde seine Verfilmung des Bestsellers »Bonjour Tristesse« von Francoise Sagan 1957 eingestuft, in der die von ihm entdeckte junge Jean Seberg neben Deborah Kerr und David Niven spielt. Mit Marilyn Monroe und Robert Mitchum drehte er 1954 »Fluss ohne Wiederkehr«. Daneben gibt es die aufwendig produzierten Musikfilme »Carmen Jones« (1954) sowie »Porgy and Bess« (1959). Im April 1986 starb Preminger im Alter von 79 Jahren in New York an Krebs.

Artikel vom 02.12.2006