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Aus Christstollen werden Stühle

Bäckerei und Anwälte helfen Martini-Gemeinde bei Geldbeschaffung


Gadderbaum (gge). Die evangelische Martini-Kirchengemeinde Gadderbaum, zuletzt mit dem Kirchenverkauf (und der Umwandlung zum Restaurant »Glückundseligkeit«) bundesweit in den Schlagzeilen, geht weiter ungewöhnliche Wege, um Geld in die knappe Kasse zu bekommen: Der Förderverein setzt jetzt aufs professionelle »Fundraising« (Mittelbeschaffung) und verkauft in der Adventszeit 440 Christstollen, damit der Gemeindesaal mit neuen Stühlen versehen werden kann.
»Wir wollen Kirche mal auf einer anderen Plattform präsentieren«, erklärt Aron Nötzel (49), Justiziar des Anwaltsbüros »PPPPP Köster, Nötzel, Brandis und Ehmke«, das für die Kirchengemeinde initiativ wurde. Die Bäckerei Olsson in Quelle hat die 700 Gramm schweren Butterstollen gebacken und mit Banderolen versehen, so dass 240 Stück von 18 Gadderbaumer Firmen als Weihnachtspräsente an Kunden weitergegeben werden können. »Den Rest wollen wir nach den sonntäglichen Adventsgottesdiensten in der Gemeinde verkaufen«, sagt Gerhard Salberg (68), Vorsitzender des Fördervereins.
10 Euro kostet der Stollen. 2,50 Euro aus dem Erlös wandern in die Kirchenkasse. »Die Bäckerei Olsson hat uns einen guten Einkaufspreis gemacht«, so Salberg. »Außerdem haben viele der von uns angesprochenen Firmen beim Ordern der Stollen zusätzlich gespendet«, ergänzt Rechtsanwalt Hans-Christian Brandis (42). Dass die Christstollen munden, dafür steht Jörg Olsson mit seinem Namen ein. Der 46-Jährige Bäckermeister vermengte Butter, Rosinen, Mandeln, Zitronat, Orangeat, Zucker und Mehl nach hauseigenem Rezept. Der Förderverein der Martini-Kirchengemeinde plant als nächstes eine Weihnachtsbaum-Sammelaktion.

Artikel vom 02.12.2006