Weil Randalierer nicht in Haft ist, mussten die Ordnungshüter anrücken
Dornberg (hz). Das hat es in Bielefeld wohl noch nicht gegeben: Die Polizei musste am Freitag die etwa 20 ehrenamtlichen Helfer des Dornberger Lebensmittelkorbes im Gemeinschaftshaus an der Großdornberger Straße 9 vor einem notorischen Straftäter schützen.
Grund für den mehrstündigen Einsatz der Ordnungshüter war, dass sich der 22-fach vorbestrafte Kriminelle Justus B. (46/Name geändert) trotz gerade erst erfolgter Verurteilung weiter auf freiem Fuß befindet, unschuldige Opfer unflätig beschimpft und bedroht. Der stadtbekannte Randalierer, erkrankt an infektiöser Hepatitis C, hatte Freitag vergangener Woche bei der Essensausgabe des Lebensmittelkorbes randaliert und den 67-jährigen Leiter bespuckt (WESTFALEN-Blatt-Exklusivbericht vom 29. November). »Der Mann ist eine Zeitbombe auf zwei Beinen. Wir haben Angst vor ihm. Einige von uns haben schon überlegt, ihr Ehrenamt aufzugeben«, begründeten die Helfer des Dornberger Lebensmittelkorbes, warum die Kleider- und die Lebensmittelausgaben an Bedürftige von den Hauptkommissaren Dieter Tibo und Horst Fahlbusch bewacht wurden und der pensionierte »Dorfsheriff« Georg Buchner mit Pfefferspray in der Tasche bereit stand. Denn Straftäter Justus B. hat beim Lebensmittelkorb nicht zum ersten Mal randaliert und erhielt deswegen bereits im Frühsommer ein Hausverbot. Wiederholungstäter Justus B. war nach dem bislang letzten Vorfall vom Freitag der Vorwoche von alarmierten Polizeibeamten festgenommen und einem Ermittlungsrichter des Amtsgerichtes vorgeführt worden. Doch der von den Ordnungshütern dringend erbetene Haftbefehl gegen den Mann mit ärztlich bescheinigter Persönlichkeitsstörung wurde von der Justiz verweigert. Und das, obwohl der 46-Jährige zuletzt am 16. November wegen 42 Anklagen vor Gericht gestanden hatte und zu zwei Jahren und vier Monaten Haft verurteilt worden war.
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