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Anleger mit »Fonds« um ihr Geld betrogen

Bielefelder legt vor Landgericht Geständnis ab


Bielefeld (uko). Fonds-Anleger aus ganz Deutschland soll ein Kaufmann aus Bielefeld um mehr als 1,1 Millionen Mark geprellt haben. Der 60-Jährige legte am Freitag vor dem Landgericht Bielefeld ein Geständnis ab. Er kann nun mit einer Strafobergrenze von nur zwei Jahren Haft rechnen.
Im Jahr 1994 propagierte Ekhard H. den Phantasie-Fond »Germanik II«, der von seinen dafür gegründeten Firmen »Melior GmbH und der »IHG Immobilienhandelsgesellschaft getragen wurde. Ekhard H. pries die Objekte, die sich angeblich in verschiedenen deutschen Städten befanden, als »profitable Renditeobjekte« an. Obendrein gaukelte er während der folgenden Gesellschafterversammlungen ein Investitionsvolumen von mehr als 40 Millionen Mark vor.
Tatsächlich, so resümierte Staatsanwalt Armin Scholz am Freitag vor der 9. Strafkammer, habe es weder die Immobilien im Besitz oder im Eigentum der Firmen noch ein Investitionsvolumen gegeben. Trotzdem fielen 244 Anleger aus ganz Deutschland auf den Schwindel herein. Sie ließen in den Jahren 1994 bis 2001 insgesamt 1,653 Millionen Mark auf die Konten der Bielefelder Firmen fließen. Der Betrug flog erst auf, als einige der Inverstoren keine Renditezahlungen mehr erhielten.
Ekhard H. ließ die Vorwürfe gestern durch eine Erklärung der Verteidiger einräumen. Das Gericht, das in den kommenden Tagen trotz allem die Fälle erörtern und zudem Zeugen vernehmen will, erklärte daraufhin eine Strafobergrenze von zwei Jahren Haft, deren Verbüßung möglicherweise auch zur Bewährung ausgesetzt werden kann.

Artikel vom 02.12.2006