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Landwirtschaft steuert
strikten Sparkurs

Kammer will 280 Arbeitsplätze abbauen

Bad Sassendorf (dpa). Die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen hat sich für die nächsten fünf Jahre einen strikten Sparkurs verordnet.
Mit dem Einkommen auskommen: Kammer-Präsident Johannes Frizen.
Von 2013 soll die Bauern-Verwaltung ohne Zuschüsse aus Landesmitteln auskommen. Bis dahin sollten 280 Stellen abgebaut werden, sagte Kammer-Präsident Johannes Frizen am Freitag in Bad Sassendorf. Man müsse »auf Dauer mit dem Einkommen auskommen«, sagte er während der Hauptversammlung der Kammer.
Das Land werde zwar weiterhin für die von der Landwirtschaftskammer erledigten Aufgaben vor allem im Bereich der Verteilung von EU-Agrar-Mitteln bezahlen, die zusätzliche Landesfinanzzuweisung wird aber schrittweise von jetzt 15,5 Millionen Euro auf Null zurückgehen. Ziel des Sparkurses sei es, den Haushalt von jetzt 169 Millionen Euro bis 2012 um 20 Millionen zu reduzieren.
In den vergangenen 20 Jahren ist die Zahl der NRW-Landwirte von 91 000 auf 51 000 zurückgegangen. Noch deutlicher wird der Strukturwandel bei der Zahl der Haupterwerbsbauern: Ihre Zahl habe sich in der gleichen Zeit von 50 000 auf 21 000 verringert, sagte Frizen. Allerdings seien die Anforderungen der Landwirte an die Kammer immer spezieller. Es könne nicht sein, dass man weniger Bauern, aber immer mehr Beamte habe.
Der von der Kammer vorgestellte Restrukturierungsplan bedeutet: Mehr Beratung und weniger Versuche. Die Milchwirtschaftliche Lehr- und Untersuchungsanstalt in Krefeld ist bereits aufgegeben worden. Mutterkühe, Mastbullen, Ziegen und Dammtiere sollen auf Versuchsbauernhöfen nicht mehr gehalten werden.

Artikel vom 02.12.2006