09.12.2006
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Vielen Tieren, besonders Vögeln, ist es im Winter zu kalt in Deutschland. Sie würden erfrieren oder verhungern, weil sie draußen keine Nahrung mehr fänden. Sie machen dafür eine lange Reise bis nach Südeuropa oder gar Afrika.
Schwalben, Störche, Kraniche und Bachstelzen gehören zu den Vögeln, die sich schon im September oder Oktober auf den langen Weg in wärmere Gefilde gemacht haben.
Zu Besuch
Bei uns in Deutschland ist es aber im Winter immerhin noch wärmer als in Skandinavien. Deshalb mögen manche Tiere unsere Region als Winterquartier. Saatkrähen zum Beispiel kommen in ganzen Schwärmen zu uns - bei manchen Bauern sind sie nicht so gern gesehene Gäste, denn sie picken (der Name sagt es schon) gern den frisch gekeimten Winterweizen aus der Erde. Weil bei uns die großen Seen meist nicht zufrieren, machen hier Spieß-, Löffel-, Tafel- und Reiherenten Winterurlaub.
Abgetaucht
Manche Tiere sind im Winter ganz von der Bildfläche verschwunden. Auch wenn sie Kälte nicht gut ertragen, sind sie deshalb nicht gleich alle im Süden. Sie verbringen den Winter in kuscheligen Verstecken. Für sie vergehen die kalten Monate tatsächlich weitgehend im Schlaf. Frösche und Kröten sind »abgetaucht«, der Hamster hat es sich mit seinen gehamsterten Körnervorräten in seinem Erdbau gemütlich gemacht, der Igel verschwindet für längere Zeit in seinem Laubhaufen. Fledermäuse überwintern kopfüber hängend in Höhlen.
Verkleidet
Auch die Tiere, denen die Kälte nicht soviel ausmacht, müssen sich auf den Winter vorbereiten. Rehe zum Beispiel bekommen graues Winterhaar, das warm sitzt wie eine Daunenjacke, denn die einzelnen Haare sind innen hohl. Die Luft darin isoliert prima. Auch der Fuchs bekommt ein dickes Fell - »Winterbalg« sagt der Jäger. Schneehuhn, Schneehase oder Großwiesel sind fast nicht wiederzuerkennen. Denn sie legen sich einen weißen Wintermantel zu, mit dem sie im Schnee ideal getarnt sind.
Artikel vom 09.12.2006