02.12.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Kommentare
Libanon

Es geht um Syriens Einfluss


Die Fronten im Libanon sind klar: auf der einen Seite die pro-syrische Hisbollah, weitere schiitische Gruppierungen und die Anhänger des christlichen Oppositionspolitikers Michel Aoun, die die vom Westen unterstützte Regierung stürzen wollen. Auf der anderen Seite steht die anti-syrische Parlamentsmehrheit mit Ministerpräsident Fuad Siniora an der Spitze.
In dem jetzt offen ausgebrochenen Machtkampf geht es um die Frage, ob der Libanon weiter auf dem Weg zu mehr Freiheit und Stabilität vorankommt oder wieder unter die Herrschaft von Kräften gerät, die dem Regime in Syrien erneut mehr Einfluss auf die Regierungspolitik verschaffen will. Der Opposition geht es nicht um eine »Regierung der nationalen Einheit«, sondern in erster Linie darum, die rückhaltlose Aufklärung einer Serie politischer Morde durch einen internationalen Gerichtshof zu verhindern, die von der Regierung Siniora vorangetrieben wird. Nicht erst seit der Ermordung des christlichen Ministers Pierre Gemayel wird dem syrischen Geheimdienst eine Verwicklung in die Bluttaten vorgeworfen.
Eine Entwicklung hin zu bürgerkriegsähnlichen Zuständen im Land würde die gesamte Region weiter destabilisieren. Friedhelm Peiter

Artikel vom 02.12.2006