02.12.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Sportplatz-Zaun sorgt für
Unmut in der Gesamtschule

37 500 Euro Kosten: TuS Quelle beklagt schlechten Zustand

Von Stefanie Westing
Quelle (WB). Die Gesamtschule Brackwede wehrt sich gegen einen zwei Meter hohen Zaun, der rund um den Sportplatz errichtet werden soll. Für die Sitzung der Brackweder Bezirksvertreter, auf deren Tagesordnung der Punkt am kommenden Donnerstag steht, wurde aktiver Protest angekündigt.

37 500 Euro soll die Maßnahme kosten, noch in diesem Jahr mit dem Bau begonnen werden. »Das ist so viel Geld, praktisch unser Etat für das ganze Jahr«, betont Karl-Heinz Gödeke, stellvertretender Schulleiter. »Wenn die Stadt das Geld übrig hat, soll sie lieber die Umkleidekabinen sanieren. Die hätten es wirklich nötig.« Doch das ist nicht der einzige Grund, warum die Schule Widerstand leistet.
»Wir lehnen den Zaun ab, weil wir ein offenes Gelände haben. Das ist ein wichtiges Element unserer Schule«, sagt Gödeke. »Wir wollen keine Kasernierung.« Zum anderen werde befürchtet, dass der Sportplatz nur noch während der Schulzeit genutzt werden könne. Gödeke: »Es gibt aber viele Schüler, die nach dem Unterricht oder am Wochenende dort spielen. Deren Eltern sind auf den Barrikaden.«
Völlig zu Unrecht, meint Christian Hampel, Vorsitzender des TuS Quelle. »Die Einzäunung steht seit langer Zeit auf der Prioritätenliste der Stadt, aber bislang fehlte das Geld. Der Sportplatz in Quelle ist der einzige Rasenplatz in Bielefeld, der nicht eingezäunt ist. Und diese Tatsache wirkt sich negativ auf den Zustand des Platzes aus.«
Das Gelände werde wild mit Mofas befahren, außerdem als Hundewiese benutzt. »Wenn unsere Jüngsten, die Bambinis, am Sonntag dort ihre Spiele austragen wollen, muss erst jemand mit dem Sandeimer kommen und die Löcher auf dem Spielfeld stopfen«, schildert Hampel seine Sicht der Dinge. »Der Platz war einst zugelassen für den Nachwuchs von Arminia Bielefeld. Die können dort aber nicht mehr trainieren, weil der Zustand so schlecht ist.«
Hampel versteht die Aufregung auf Seiten der Lehrer, Eltern und Kinder nicht. »Die Schule kann den Platz weiterhin so benutzen wie bisher. Die Tore sollen den ganzen Tag geöffnet bleiben. Nur abends wird abgeschlossen, damit nachts niemand sein Unwesen treibt.« Einziger Unterschied wäre, dass künftig das Tor und die dahinter liegende Treppe benutzt werden müsse und die Schüler nicht mehr querbeet auf den Platz gelangen könnten.
Von Scherben und anderen Verschmutzungen, die Hampel anführt, ist dem stellvertretenden Schulleiter Karl-Heinz Gödeke nichts bekannt. »Ich bin hier Organisationsleiter und bekomme eine Menge mit. Spurrillen und Verschmutzungen kommen relativ selten vor.« Eher im Bereich des angrenzenden Bolzplatzes und des Parkplatzes würden Grillpartys gefeiert. »Wir haben vor zwei Jahren eine Begehung des Sportplatzes mit dem ISB gehabt. Danach wurden die Zufahrten mit Pömpeln versperrt. Seitdem haben wir eigentlich Ruhe.«
Nicht genug, finden Hampel und seine Mitstreiter vom TuS Quelle. »Die Eltern im Verein fragen alle, warum der Platz nicht endlich eingezäunt wird. Sie haben Angst, dass sich ein Kind an den herumliegenden Glasscherben verletzt.« Außerdem würde der Pflegeaufwand für die Stadt geringer.
Die Sitzung der Bezirksvertretung Brackwede, während der Lehrer, Eltern und Schüler ihrem Unmut Luft machen wollen, beginnt am Donnerstag, 7. Dezember, um 16 Uhr in der Aula des Berufskollegs Senne.

Artikel vom 02.12.2006