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»Spaßgesellschaften« unter sich

Oberliga: Arminia II gastiert beim ebenfalls offensiven VfL Bochum II

Von Werner Jöstingmeyer
Bielefeld (WB). Es gibt Pflichtspiele, darauf freut sich Arminias Amateurtrainer besonders. Dazu zählt auch die Oberligapartie am Sonntag beim VfL Bochum II. »Dort erwartet uns ein Gegner der mitspielt und nicht mauert«, sagt Dr. Jörg Weber und stellt fest: »Nur so macht Fußball richtig Spaß.«

Ähnlich wie bei Arminia gilt auch der Bochumer »Fohlenstall« als Bundesliga-Unterbau. Der neue Trainer Sascha Lewandowski musste vor Saisonbeginn quasi eine neue Mannschaft aufbauen, weil gleich neun ehemalige Leistungsträger den VfL verließen. Zuletzt kassierte Bochum II neun Punkte aus den drei Spielen gegen Hamm, Oestrich-Iserlohn und Erkenschwick. Urteilt DSC-Coach Weber: »Die Mannschaft ist zweifellos stärker als es der neunte Tabellenplatz aussagt.«
Aufgrund der mittlerweile völlig entspannten Personallage im Bielefelder Profibereich kann sich Weber wieder über Verstärkungen »von oben« freuen. Neben Torwart Pascal Formann und den Amateur-Stammspielern Nils Fischer und Tim Danneberg wird wohl auch wieder der genesene Umut Kocin zum Aufgebot gehören. Da zudem Nils-Christian Schmidt und Frederic Kollmeier ihren »Härtetest« im Freundschaftspiel beim Landesligisten SV Marienloh (7:1) erfolgreich bestanden, ist das Gedränge um die Kaderplätze riesengroß. Allein Martin Werner muss passen. Er zog sich Montag beim Training einen Faserriss im Adduktorenbereich zu.
Probleme bereitet der gehobene Konkurrenzdruck dem Trainer keineswegs. »Die Jungs, die fleißig trainieren, aber letztlich doch nicht für das Spiel berücksichtigt werden, gehen mit dieser Situation sehr professionell um«, stellt Jörg Weber anerkennend fest.
Gesetzt für das »kleine Westfalenderby« neben dem Ruhrstadion ist auf jeden Fall Frederic Kollmeier. Der Vize-Kapitän soll der Abwehr mehr Stabilität verleihen und zudem die Offensive ankurbeln. »Auch wir werden uns in Bochum nicht verstecken«, verspricht der DSC-Coach ein schnelles, forsches Angriffsspiel. Da augenscheinlich zwei gleiche Systeme aufeinandertreffen, werden die Zuschauer zweifellos auf ihre Kosten kommen. Zwei fußballerische Spaßgesellschaften sind unter sich. Anders als zuletzt gegen die »Betonmischer« aus Emsdetten (1:1) sieht Arminia dem Gastspiel im Ruhrpott ganz gelassen entgegen, obwohl es im letzten Jahr dort eine 0:1-Niederlage gab.

Artikel vom 02.12.2006