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Bielefelderin vertritt Emirat Katar

Ursel Biester wird in New York als Diplomatin Katars auftreten.

Studentin fliegt zu Planspiel der Vereinten Nationen nach New York


Bielefeld (hb). Ursel Biester kann es kaum noch erwarten: Im März wird die Bielefelderin mit elf weiteren Studenten aus ganz Deutschland nach New York fliegen. Bei dem Planspiel »National Model United Nations« (NMUN) wird die deutsche Delegation dann versuchen, die Interessen von Katar bestmöglich zu vertreten. Denn dieses Land wurde den Deutschen zuvor zugelost.
»Man muss sich sehr gut über das Land informieren«, erzählt die Linguistik-Studentin, eine gewissenhafte Vorbereitung sei daher unbedingt notwendig. Unter etwa 3 400 Teilnehmern aus der ganzen Welt wird sie bald Verbündete und Kooperationspartner zu finden versuchen. Auch Lobbyarbeit - also Gespräche außerhalb des Plenums - spielt dabei eine wichtige Rolle. Für den Umgang mit den anderen »Diplomaten« und das Verhalten während der formellen Debatten gibt es beim NMUN ein eigenes Protokoll, denn das Spiel soll so lebensnah wie möglich ablaufen. Auch die Themen sind real. Als Abschluss wird eine Resolution festgelegt, die Ursel Biester zugunsten »ihres« Landes Katar natürlich beeinflussen möchte.
Über die Studentenorganisation AIESEC, deren Lokalkomiteepräsidentin Biester ist, haben sich die zwölf deutschen Delegierten zusammengefunden. Jeder von ihnen wird - neben den großen Plenumsveranstaltungen - das Land Katar auch in speziellen Komitees vertreten. Für die Bielefelderin heißt dieses »Special Political and Decolonization«. Das gesamte Planspiel, das seit 1946 am Stammsitz der Vereinten Nationen stattfindet, wird in Englisch abgehalten. Ziel ist die politische Bildung der Teilnehmenden, denen ein wirklichkeitsgetreuer Einblick in den diplomatischen Alltag gegeben werden soll. Um sich gut vorbereiten zu können, nimmt Ursel Biester im Januar bereits an dem deutschen »Model United Nations« in Frankfurt teil.
Die Kosten für Teilnahme, Reise nach New York, Unterbringung und Vorbereitung übernimmt der Veranstalter allerdings nicht. Rund 20 000 Euro müssen die zwölf Studenten gemeinsam aufbringen. Daher sind sie im Moment auf der Suche nach Unternehmen, die ihr Vorhaben unterstützen. Für weitere Informationen steht Ursel Biester, Telefon 0178/5 22 91 73, gerne zur Verfügung.

Artikel vom 08.12.2006