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Geburt im »Hotel Johannesstift«

Station C3 modernisiert - neues Gesamtkonzept in der Frauenheilkunde

Schildesche (bp). In acht Monaten Bauzeit wurde die Station C3 der Frauenklinik im Johannesstift komplett modernisiert. Die Räume erstrahlen jetzt in Gelb-, Weiß-, Rosa- und Orangetönen. Die Frauenklinik an der Schildescher Straße 99 wird am Samstag, 2. Dezember, mit einem Tag der offenen Tür eröffnet. Gleichzeitig präsentiert das Evangelische Krankenhaus Bielefeld ein neues Gesamtkonzept in der Frauenheilkunde.

1,3 Millionen Euro wurden in die Station C3 investiert. Der Kreißsaal wurde bereits vor fünf Jahren generalüberholt. Die Station hat Platz für 29 Frauen in Ein- und Zwei-Bett-Zimmern; jedes Zimmer hat ein eigenes Bad. Neugeborene können ständig bei der Mutter bleiben. Ein Frühstückszimmer ergänzt das Raumprogramm. Franz Streyl, Hauptgeschäftsführer des Ev. Krankenhauses, spricht vom »Hotelcharakter« der Einrichtung. Chefärztin Dr. Elfi Liman betont, die Aufenthaltszeit der Mütter auf der Entbindungsstation belaufe sich auf durchschnittlich drei bis vier Tage. Im Johannesstift kommen pro Jahr 500 bis 600 Kinder zur Welt.
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Gynäkologie. Die Frauenklinik ist einer der drei Operationsstandorte des Brustzentrums Bielefeld-Herford. Wichtig sind Dr. Elfi Liman die minimal-invasive Chirurgie (»Schlüsselloch-Chirurgie«), mit der ohne große Narben und ohne Blutverlust auch komplizierte Operationen durchgeführt werden können, die Therapie der Inkontinenz und die onkologische Gynäkologie.
Das Ev. Krankenhaus verfüge über zwei Frauenkliniken mit unterschiedlicher Schwerpunktsetzung, sagt Michael Ackermann, Geschäftsführer und Sprecher der Klinischen Betriebsleitung: über das Johannesstift und Geburtshilfe und Gynäkologie und Gilead als Geburtsklinik und Perinatalzentrum, von der Landesregierung als Zentrum des Levels 1 ausgewiesen. Voraussetzung: eine Kinderklinik auf dem Gelände.
Privatdozent Dr. Andreas Luttkus steht als hochspezialisierter Perinatalmediziner für eine sichere Geburt. Er betont, dass durch die Vernetzung der Kliniken höchste Sicherheitsansprüche umgesetzt würden. Von entscheidender Bedeutung seien auch die Anmeldesprechstunden, in denen das Risiko abgeschätzt wird und die Frauen beraten werden, wo die Entbindung idealerweise stattfinden sollte.
Die beiden Frauenkliniken versorgen pro Jahr 4300 Patientinnen durch 25 Ärzte, 35 Hebammen und 57 Krankenschwestern.

Artikel vom 01.12.2006