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Fleißige Helfer im »Hotel Mama«


Mainz (dpa). Junge Erwachsene leben einer Umfrage zufolge heute oft länger bei den Eltern als früher - viele davon allerdings nicht als faule »Nesthocker« im »Hotel Mama«, sondern als arbeitswillige Mitglieder einer geräumigen »Eltern-Kind-WG«. Das geht aus einer Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach hervor.
Für die Studie im Auftrag des »Forums Familie stark machen« waren im März dieses Jahres mehr als 2600 Menschen ab 16 Jahren befragt worden. Danach helfen 64 Prozent der Spätauszieher regelmäßig im Haushalt mit. »Vom viel zitierten Urlauberdasein kann also allgemein nicht die Rede sein«, schrieben die Autoren.
Nach der Studie sitzen heute 89 Prozent der 18- bis 19-Jährigen auf dem elterlichen Sofa, während es bei den Vorgängergenerationen nur 71 Prozent waren. Noch 45 Prozent der 22- bis 23-Jährigen leben im Elternhaushalt, früher waren es 30 Prozent. Bei den 24- bis 25-Jährigen ist der Anteil der »Daheimgebliebenen« heute mit 34 Prozent sogar mehr als doppelt so hoch wie früher (16 Prozent), bei den 26- bis 27-Jährigen hat er sich auf 20 Prozent verdoppelt.
Die Einschätzung, bei den Daheimgebliebenen handele es sich um Menschen, die es sich zu Hause bequem machten und sich die Hausarbeit sparten, greife jedoch zu kurz. Familie sei »ein Ort des Zusammenhalts«, den viele als etwas Wertvolles schätzten.

Artikel vom 01.12.2006