01.12.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Höhere Alkohol-Steuer

EU-Gesundheitsminister: Konsum senken


Brüssel (dpa). Mit höheren Steuern, Warnhinweisen und einheitlichen Promillegrenzen wollen mehrere EU-Staaten dem hohen Alkoholkonsum in Europa zu Leibe rücken. Dies machten zahlreiche EU-Gesundheitsminister gestern in Brüssel deutlich und beklagten die sozialen und wirtschaftlichen Folgen des Alkoholmissbrauchs. EU-Gesundheitskommissar Markos Kyprianou drohte der Industrie mit gesetzlichen Regelungen, wenn sie sich nicht selbst bei der Werbung beschränke.
Staatssekretär Klaus Theo Schröder vom Gesundheitsministerium wich von der Linie ab, die Berlin bisher in Brüssel zu Alkoholsteuern verfolgt hatte, und sprach sich für höhere Preise alkoholischer Getränke aus. Wie Luxemburg habe Deutschland die Preise für Alkopops herausgesetzt und die zusätzlichen Einnahmen in Vorbeugeprogramme gesteckt. Diese Getränke seien vom Markt verschwunden. »Ich denke, das ist ein Ansatz, den weiterzuführen sinnvoll ist«, sagte Schröder.
Der französische Gesundheitsminister Xavier Bertrand verteilte unter seinen Kollegen ein Piktogramm, das Schwangere vom Alkoholkonsum abhalten soll. Das Bild traf auf Zustimmung. Polen will nach Angaben von Staatssekretär Kazimierz Kuberski sogar »drastische Hinweise« auf den Flaschen vorschreiben, wonach »ein betrunkener Autofahrer zum Mörder werden kann«.
Mehrere Länder forderten eine EU-weite Angleichung des Mindestalters für den Kauf von Alkoholika.

Artikel vom 01.12.2006