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Es schmeckt auch ohne Salz und Fett

Gesundheitsprojekt für Mädchen von Marktschule und Arbeiterwohlfahrt


Brackwede (sw). Das Experiment hat sich ins Gedächtnis eingebrannt. Seitdem Diplom-Ökotrophologin (Ernährungsberaterin) Sabine Schulz den Mädchen von der Marktschule demonstriert hat, dass die Säure in der Cola Kalk wegätzen kann, haben die 13- bis 18-Jährigen umgedacht. Nun verzichten sie zumindest manchmal auf die braune Limonade.
Die Einsicht, dass dieses Getränk vielleicht nicht wirklich gesund ist, gehört zu den Ergebnissen eines Projektes, an dem sich 15 Mädchen über fast zehn Monate beteiligt haben. Neben der Marktschule war federführend die Arbeiterwohlfahrt (AWO) beteiligt. Der Kreisverband Bielefeld ist seit vielen Jahren in dem Aufgabenfeld der Schulsozialarbeit aktiv, unter anderem in der Marktschule, einer Schule mit hohem Migrationsanteil.
»Uns ist aufgefallen, dass die Mädchen sich in sportlicher Hinsicht wenig betätigen und dass auch ihr Ernährungsverhalten nicht optimal ist«, schildert Bernd Schubert, Leiter der Alten Südschule des AWO-Kreisverbandes. Gemeinsam mit AWO-Schulsozialarbeiterin Elke Müller und Brigitte Henker, Lehrerin an der Marktschule, überlegte Schubert, was man ändern könnte. Schließlich entstand die Idee, ein gemeinsames Gesundheitsprojekt in Angriff zu nehmen. Die Kosten übernahm die »Aktion Mensch«.
Viele Mädchen wollten mitmachen - so viele, dass gar nicht alle berücksichtigt werden konnten. Diejenigen, die Glück hatten, lernten gemeinsam mit Fitnesstrainer Waldemar Jonas und Diplom-Ökotrophologin Sabine Schulz, worauf es in Sachen Gesundheit zu achten gilt. Fitnesstrainer Jonas zeigte einfache Übungen, die zuhause problemlos nachgemacht werden können. Mit Ernährungsberaterin Schulz wurde gekocht - in Theorie und Praxis. »In der türkischen Küche wird normalerweise viel Salz und Fett verwendet«, erklärt Schulz. Sie zeigte, wie man auch ohne diese Zutaten schmackhafte Gerichte zaubern kann. Mit Erfolg: Nun nutzen die Mädchen sogar ihre Kenntnisse, ihre Mütter von der gesünderen Zubereitungsvariante zu überzeugen.

Artikel vom 01.12.2006