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Strompreis

Ministerium greift durch


Wann ist das Ende der Preisspirale erreicht? Erneut verteuert sich der Preis für Strom, wieder sind ein paar Euro zusätzlich pro Monat weg. Dabei mischt sich in die schlechte Nachricht eine gute: Das von Christa Thoben (CDU) geführte Energieministerium in NRW hat im Sinne der Verbraucher einen weitaus größten Preissprung verhindert.
Stadtwerke und Regionalversorger müssen sich ihre gewünschte »Preisanpassung« - was nichts anderes heißt als Erhöhung - vom Ministerium genehmigen lassen. 117 Anträge sind eingegangen, über die ersten 14 wurde jetzt entschieden. Dabei ist die Regierung mit den Energieversorgern nicht zimperlich umgesprungen. Im Schnitt kürzte sie ihre Anträge um 24 Prozent.
Das lässt zwei Schlüsse zu: Entweder war das Thoben-Ministerium besonders streng bei der Prüfung, oder aber die Versorger besonders frech, was die Höhe der beantragten Entgelte angeht. Immerhin hat sich die Strompreisaufsicht die Verträge der Versorger vorlegen lassen.
Nicht zu beanstanden ist, dass die Kosten, die den Stadtwerke-Unternehmen selbst entstehen, an die Verbraucher weitergereicht werden. Dennoch: Eines Tages sollten die Preise auch mal wieder fallen. Das kann nur durch mehr Wettbewerb geschehen, in diesem Fall Wettbewerb auf der Erzeugungs- und Großhandelsstufe.
Im übrigen gilt: Wer sich zu sehr ärgert, kann auch jetzt schon seinen Anbieter wechseln. Edgar Fels

Artikel vom 01.12.2006