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Baker-Kommission

Vor die Wand gefahren


Schlimmer könnte das Zwischenfazit nicht ausfallen, seitdem die amerikanischen Truppen seit nahezu vier Jahren im Irak sind: Der alltägliche Terror reißt nicht ab, erst gestern hat die Polizei in Bagdad wieder 80 Leichen von Mordopfern gefunden. Selbst 150 000 US-Soldaten an Euphrat und Tigris können nicht verhindern, dass uns jeden Tag neue schreckliche Nachrichten erreichen.
Und auch die irakische Regierung mit einem schwachen Ministerpräsidenten Nuri al-Maliki an der Spitze kann den unaufhörlichen Marsch in das Chaos nicht verhindern, ist nahezu manövrierunfähig. Und dazu gesellt sich ein ratloser US-Präsident, der auch nicht weiß, wie er das Land beruhigen kann.
Viel zu spät - der Karren ist längst vor die Wand gefahren - kommt jetzt die Baker-Kommission mit richtigen Vorschlägen, wie die Krise im Irak beendet werden kann. Den Rollenwechsel hätten die US-Streitkräfte schon viel früher vornehmen sollen. Schon seit langem rächt sich, dass die US-Truppen als Besatzer aufgetreten sind und so die Bevölkerung gegen sich aufgebracht haben.
Ähnliches wiederholt sich momentan doch auch in Afghanistan. Bush steht unter innerpolitischem Druck. Zu Recht. Er hat zu viele Fehler im Irak gemacht. Dirk Schröder

Artikel vom 01.12.2006