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»Das ist eine große Chance«

Kaufleute liebäugeln mit Qualitätsoffensive - Start im Frühjahr?

Von Manfred Köhler
Verl (WB). Flagge zeigen, mit Leistung und Qualität werben, effektiv wirtschaften, stressfrei Personal führen und mit Teamgeist die Kunden beraten: Die Verler Kaufleute liebäugeln mit einer Qualitätsoffensive, die möglicherweise schon im Frühjahr starten könnte.

Vorbild ist das Modell der »Dortmunder Qualitätsroute«, das einzigartig in Deutschland ist. Dort haben sich 50 Fachhändler zusammengeschlossen, um über alle Branchen hinweg das Gemeinsame zu finden und für sich und den Standort zu nutzen. Die Lotsen, die die Dortmunder auf ihren Erfolgskurs gebracht haben, stehen auch den Verlern zur Verfügung: Michael Alles von der BBE Handelsberatung in Münster und Sabine Kulig von der s & sk Dortmund. Mittwoch Abend stellten sie 34 Mitgliedern der Werbegemeinschaft am Runden Tisch im Bürmanns Hof das Konzept vor und standen in einer Diskussion Rede und Antwort. »Das Netzwerk in Dortmund ist blendend gelungen, zurzeit bauen wir ein weiteres in Hamm auf«, teilte Diplom-Kaufmann Michael Alles dem Publikum mit und verkündete: »Wenn Verl hinzu kommt, wäre es die dritte Qualitätsinitiative in Deutschland.« Das Expertenduo versprach: »Selbstverständlich bekommen Sie dieses Qualitätsnetzwerk in Verl exklusiv im ganzen Umkreis.« Michael Alles: »Benachbarte Kommunen werden wir nicht betreuen.«
In etwa 15 bis 18 Monaten wollen Alles und Kulig alle interessierten Geschäftsleute fit machen. Arbeitskreise und ein- bis anderthalbtägige Betreuungen jedes einzelnen Fachhändlers gehören zum Konzept. Außerdem sind fünf bis sechs Veranstaltungen vorgesehen, bei denen alle Beteiligten an einen Tisch zusammenkommen. Etwa 20 Kaufleute müssten sich mindestens beteiligen, um repräsentativ wirksam arbeiten zu können, erklärte Alles. An Kosten kämen auf jeden beteiligten Händler 50 bis 100 Euro im Monat zu, wobei es aus einem europäischen Fördertopf nochmal den gleichen Betrag dazu gibt. »Aber nur noch bis zum Frühjahr, deshalb sollten sie sich schnell entscheiden«, betonte Alles. Peter Heethey vom Vorstand der Werbegemeinschaft sieht in dem Konzept eine große Chance für Verl: »Das ist etwas Besonderes. Der Vorstand würde den Auftrag gerne erteilen.« Heike Gieß meinte: »Wir müssen darüber reden.« Rückendeckung bekämen die Verler vom Einzelhandelsverband Ostwestfalen-Lippe. Jörg Beyer vom Verband versicherte: »Sie müssen sich auf ihre Stärken besinnen, wir helfen, wo wir können.«

Artikel vom 01.12.2006