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Der SC Paderborn muss die Tür zum
Tor aufmachen

Fünf Nullnummern: Freiburg kommt

Von Matthias Reichstein
Paderborn (WB). Wem es nach fünf sieg- und torlosen Spielen nicht gut geht, der schaut gerne mal zu Vereinen, bei denen es noch schlechter läuft. Heute (18 Uhr, Löns-Stadion) ist der SC Freiburg beim SC Paderborn zu Gast und Trainer Roland Seitz ist überzeugt: »Im Vergleich zu den Freiburgern sind unsere Sorgen gar keine.«

Der SCP-Coach meint damit nicht nur die aktuelle Tabellensituation. Die Gäste aus dem Breisgau liegen sogar noch einen Punkt und einen Platz hinter dem heimischen Zweitligisten und sind mit ganz anderen Erwartungen in die Saison gegangen: »Die wollten aufsteigen, wir nicht absteigen.«
Wenn man so rechnet, laufen die Gäste schon einem Rückstand von zehn Zählern hinterher, die Paderborner haben dagegen noch ein Polster von drei Pünktchen auf die Abstiegszone. »Deshalb bleibe ich ganz entspannt«, sagt Präsident Wilfried Finke, dem heute ein 4:4 lieber wäre als noch eine weitere Nullnummer. »Wir müssen endlich diese unsägliche Serie beenden. Wenn es dann am Ende wieder nicht zu einem Sieg reichen würde, wäre mir das auch egal.«
Die Tür zum Tor muss nach fünf Nullnummern in Folge endlich aufgestoßen werden, über die Ansichten des mächtigen Club-Bosses konnte Seitz verständlicherweise aber gar nicht lachen. Denn wenn eines beim SCP zurzeit richtig gut steht, dann ist es die Defensive. Zwei Gegentore in drei Meisterschaftsspielen sind oberes Zweitliga-Niveau, deshalb wird die Kette auch unverändert bleiben. Zwar meldete sich Dusko Djurisic nach seinem Außenbandanriss gesund zurück, doch der etatmäßige Innenverteidiger muss sich gedulden und sitzt nur auf der Bank. Da wird auch Mehmet Dragusha wieder Platz nehmen. Der Albaner nutzte seine Chance in Aue nicht, für ihn wird der zuletzt gelbgesperrte Erwin Koen wieder auf der linken Außenbahn stürmen.
Weitere Veränderungen plant Seitz nicht, der 42-Jährige sieht sich am 15. Spieltag ohnehin in einer Nebenrolle. »Wenn ich Spieler wäre, bräuchte ich gegen Freiburg keinen Trainer. Die Mannschaft hat in den vergangenen Wochen einen großen Aufwand betrieben und ist nicht belohnt worden. Da wäre mein Hals so dick, dass ich das Ding auf Teufel komm raus gewinnen wollte.«
Fünf Nullnummern in Folge, 450 Minuten ohne Tor - die Ladehemmung des SC Paderborn 07 blieb natürlich auch dem »Kicker« nicht verborgen. Das Fußball-Fachblatt trug aber in seiner jüngsten Ausgabe noch eher zur Beruhigung bei. Fünf Spiele ohne Treffer sind keine Seltenheit, den Zweitliga-Rekord halten Erstligist FSV Mainz 05 (Saison (95/96) und Rot-Weiß Oberhausen (87/88). Die beiden Vereine trafen in acht Spielen nicht und und brauchten damit 720 Minuten, um die Torsch(l)usspanik zu beenden.
2. Liga am Freitag: SC Paderborn - SC Freiburg, TuS Koblenz - FC Hansa Rostock, RW Essen - SpVgg Greuther Fürth (alle 18 Uhr).

Artikel vom 01.12.2006