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»Junge Leute sind die
wichtigsten Nutzer«

Stadtteilbibliothek Sennestadt wird heute wiedereröffnet

Von Annemargret Ohlig
(Text und Foto)
Sennestadt (WB). Einen Monat lang waren »Bücherwürmer und Leseratten« ausgesperrt worden. Handwerker hatten stattdessen Einzug in die Räume der Stadtteilbibliothek Sennestadt gehalten. Das wahrhaft »erhellende« Ergebnis der Renovierungstätigkeiten - und noch einiges Erfreuliche mehr - können die Bibliotheksbesucher heute, von 10 Uhr an, wieder in Anspruch nehmen.

»Nach Jahren des Stillstandes freuen wir uns, dass wir etwas für diese Stadtteilbibliothek tun konnten«, sagte Harald Pilzer. Der Leiter der Stadtbibliothek Bielefeld stellte gestern Abend die neu gestalteten Räume an der Elbeallee 70 vorab Vertretern der Politik, Verwaltung sowie der Sennestädter Schulen vor. Durch diese umfangreiche Renovierung sei deutlich geworden, dass auf eine Stadtteilbibliothek in Sennestadt nicht verzichtet werden könne.
Außerdem werde in einer Machbarkeitsstudie unter anderem geprüft, wie die Stadtteilbibliotheken in ihrem gegenwärtigen Umfang langfristig zu sichern seien. Pilzer: »Das gibt uns eine Perspektive für die nächsten Jahre.« Zwar sei bei der Renovierung mit westfälischer Sparsamkeit vorgegangen worden. »Es war nicht mehr Geld da, die Türen wurden zum Teil nur halb gestrichen«, meinte Pilzer und verursachte mit dieser Bemerkung allgemeines Schmunzeln.
Gleichwohl sehe man die große Verpflichtung, die man habe, um mit den Schulen zusammen den Kindern und Jugendlichen eine Orientierung zu geben und Lesekompetenz zu vermitteln.
Bezirksvorsteher Karl Wolff erinnerte daran, dass bereits 1950 in der damaligen Gemeinde Senne II der Volksschullehrer Eduard Fröhlich eine Volksbücherei gründete, aus der 1965 die Stadtbücherei Sennestadt und 1973, nach der Eingemeindung, die Stadtteilbücherei geworden sei. »Diese Räume hier sind nun seit 25 Jahren eine wichtige Anlaufstelle für die Bürger Sennestadts, und junge Leute gehören zu ihrer wichtigsten Nutzergruppe.«
Von den mehr als 2000 eingetragenen Lesern sind etwa 1100 Kinder und Jugendliche. Dieses sei auch der Grund, warum bei der Umgestaltung verstärkt in Jugend- und Schulmedien investiert worden sie, erklärt Dorothea Harre, verantwortlich für die Stadtteilbibliotheken. 20000 Euro habe das Land für entsprechende Bücher, CD und DVD beigesteuert, damit sich die Einrichtung als Schul- und Stadtteilbibliothek profilieren kann. Weitere 17000 Euro investierte die Stadt in Medien und Möbel und 25000 Euro der Immobilienservicebetrieb für Umgestaltung und Renovierung.

Artikel vom 01.12.2006