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Lorbeersee-Betroffene
sorgen sich um Lärm

Erörterung im Eckardtsheimer Thekoasaal

Eckardtsheim (ho). Anders als bei den beiden vorangegangenen Erörterungsterminen zum Thema Sandabbau (das WESTFALEN-BLATT berichtete) war das Interesse in Eckardtsheim groß. Im Thekoasaal erläuterten Experten das vom Papenburger Bau-Unternehmen Johann Bunte beantragte Abgrabungvorhaben am Lorbeerweg.
Zuvor hatten Dr. Manfred Dümmer und Jürgen Jegelka vom Umweltamt darauf hingewiesen, dass dieser Erörterungstermin im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens noch keine Entscheidung bringe. Dümmer: »Es werden lediglich Informationen gesammelt. Die Planfeststellung erfolgt voraussichtlich im Frühjahr 2007«. Der gewonnene Sand darf ausschließlich für den Bau der A 33 verwendet werden, der Abbau vollzieht sich in einem zeitlich befristeten Rahmen. Danach wird das gesamte Areal rekultiviert, das heißt, auch ein möglicher See wird mit entsprechenden Bäumen, Gehölzen und Schilf im Flachwasserbereich neu gestaltet.
83 160 Quadratmeter umfasst die ins Auge gefasste Fläche, die reine Abbaufläche liegt bei 68 995 Quadratmetern, die Seefläche wird voraussichtlich 589 147 Quadratmetern betragen, die Abbautiefe beträgt im Schnitt 20 Meter. Gewonnen werden soll der Sand per Spülbagger im Nassabbau, das Sand-/Wassergemisch wird dann weitergeleitet auf ein Spülfeld, das jenseits der vorhandenen A 33 liegt. Problem ist ein Geschiebemergelblock, auf dem zu einem Teil die Autobahn gebaut ist. Anlieger fürchten ein Nachsacken des Sandes, wenn der Mergel zum Teil ausgeräumt wird.
Anders werten das die Gutachter. »Keine Gefahr«, sagt Dr. Dirk R. Brehm vom Büro für Geohydrologie und Umweltinformationssysteme. Kritisch sehen Anlieger und Betroffene den Sandtransport während die Baustelle eingerichtet ist.
»Der Lorbeerweg ist teilweise so schmal, da dürfen sich nicht mal zwei Kleinwagen begegnen. Bis zum Spülfeld ist das ein gewaltiger Umweg.« Sie befürchten Lärmbelästigungen und Schadstoffbelastungen, fordern eine genaue Abfahrtskizze. »Besonders das Einbiegen in die viel und häufig mit hoher Geschwindigkeit befahrene Sender Straße ist ein Problem.« Sorgen bereiten den Anliegern auch die Schadstoffe, die schon jetzt von der Autobahn ins Grundwasser gespült würden. »Das wird sich dann auch alles im See wiederfinden.«

Artikel vom 30.11.2006