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Hofleben in kreativer Variante

Zivildienstleistender entwirft Kalender - Angela Merkel eine Adressatin

Von Stefanie Westing
Ummeln (WB). Den Schulbauernhof Ummeln aus künstlerischer Perspektive zeigt ein neuer Kalender, der jetzt erschienen ist. Der frühere Zivildienstleistende Johannes Brockmeyer hat zu Leinwand, Bleistift und Farbe gegriffen und zwölf Motive gemalt, die das Leben auf dem Schulbauernhof dokumentieren.

Der Kalender ist erschienen in einer Auflage von 1000 Stück. Diese werden nun an Freunde und Förderer verteilt, an Mitglieder und Politiker. Selbst Bundeskanzlerin Angela Merkel gehört zu den Empfängern, ebenso diverse Minister aus Landes- und Bundesregierung. »Wir sind die älteste Institution dieser Art in Deutschland, daher nutzen wir die Gelegenheit, an unsere Arbeit zu erinnern«, erklärt Manfred Hofmeister, Vorsitzender der Fördervereins. Manche Politiker antworten sogar und bedanken sich.
Was sie in diesem Jahr zu sehen bekommen, sind Szenen aus dem täglichen Leben. Immer zwei Monate gehören inhaltlich zusammen. Das Januar-Motiv zum Beispiel zeigt die Schafe in Stall, auf dem Februar-Bild werden die Tiere auf die Weide getrieben. Im Mai blühen die Blumen im Garten, während einen Monat später eben dort die Beete vorbereitet werden, damit gesät werden kann. Farbenfrohe Bilder wechseln sich mit Bleistiftzeichnungen ab.
Seine Eindrücke hat der frühere Zivildienstleistende Johannes Brockmeyer mit den zwölf Motiven verarbeitet. Dazu ist er nach dem Ende seines Zivildienstes eigens noch zwei Monate länger auf dem Schulbauernhof geblieben. Dass der junge Mann anschließend zu Pinsel und Bleistift griff, kommt nicht von ungefähr, immerhin hatte er als angehender Kunststudent beste kreative Voraussetzungen.
Seit Gründung des Schulbauernhofes im Jahr 1983 erscheint jedes Jahr der Kalender als Dankeschön für die Unterstützung. »Interessierte können ihn auch bei uns kaufen. Verschickt werden kann er aber leider nicht«, sagt Manfred Hofmeister. Er und seine Mitarbeiter - insgesamt sind auf dem Schulbauernhof vier Lehrer beschäftigt, die sich drei Stellen teilen, zwei Absolventen eines Freiwilligen Ökologischen Jahres, drei Zivildienstleistende sowie Ehrenamtliche und Praktikanten - betreuen in jedem Jahr etwa 1000 Kinder und weitere zusätzliche Gruppen auf dem Gelände an der Umlostraße. Gearbeitet wird viel in Kleingruppen. »Wir können jeden Tag zwei Mal an die sechs oder sieben Arbeitsangebote machen«, schildert Hofmeister. Dazu gehört das Füttern der Tiere genauso wie das Ausmisten der Ställe, die Heuernte ebenso wie das Säen und Pflanzen. In dieser Woche sind Schüler aus Xanten zu Gast, in der kommenden Woche beginnt dann die belegungsfreie Zeit. »Dann muss ein Raum tapeziert werden, außerdem fangen wir mit dem Schlachten an«, sagt der Vorsitzende des Fördervereins. Mitte Januar dann stehen wieder die Besucher vor der Tür.

Artikel vom 30.11.2006