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Nike bietet dem DFB
Millionen-Vertrag an

Die Amerikaner wollen adidas verdrängen

Frankfurt/Main (dpa). Der amerikanische Sportartikel-Hersteller Nike bläst mit einer lukrativen Offerte für den Deutschen Fußball-Bund (DFB) von jährlich 50 Millionen Euro zum Angriff auf den deutschen Branchenriesen adidas.
Nach Informationen der »Frankfurter Allgemeine Zeitung« will Nike diese Summe dem DFB als Ausrüster von 2011 an acht Jahre lang überweisen. Der bisherige DFB-Partner adidas lässt dem größten Sportverband Deutschlands pro Jahr zehn bis elf Millionen Euro an Geld- und Sachleistungen zukommen.
Der DFB nennt zwar keine Details, bezeichnete die Nike-Offerte jedoch als wirtschaftlich sehr interessant. »Daran kann man nicht einfach vorbei gehen. Das ist viel Geld, das der Fußball gut nutzen kann«, sagte Werner Hackmann, Präsident des Ligaverbandes der Deutschen Fußball-Liga (DFL) und DFB-Vizepräsident, der »Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung«. Die DFL erhält jährlich 18 Prozent aus den DFB-Einnahmen.
Der Vorstoß von Nike kommt dem DFB nicht ungelegen. Nach dem sommerlichen »Schuhstreit«, in dessen Folge die Nationalspieler bei Länderspielen nun das Schuhwerk ihrer persönlichen Ausrüster tragen dürfen, war die Position in den Verhandlungen mit adidas über eine Verlängerung des bis 2010 gültigen Vertrages geschwächt.
Am Freitag hatten die Herzogenauracher in einer ersten Reaktion verkündet, dass sich beide Seiten bereits am 31. August auf eine weitere Zusammenarbeit bis 2014 verständigt hätten. Dem widersprach Werner Hackmann energisch. »Es gibt nur Absichtserklärungen. Über wirtschaftliche Eckpunkte ist noch gar nicht gesprochen worden. Die Position von adidas ist verständlich, aber rechtlich nicht haltbar«, erklärte der DFL-Chef.

Artikel vom 04.12.2006