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Aue stoppt den
Karlsruher SC

In Köln beginnt eine neue Ära

Karlsruhe (dpa). Den Karlsruher SC hat es erwischt und Hansa Rostock im Fernduell um die Herbstmeisterschaft in der 2. Liga alleine die Nase vorn.
Am 15. Spieltag beendete der FC Erzgebirge Aue mit dem überraschenden 1:0-Sieg im Wildpark die Erfolgsserie des KSC. Rostock ist nach dem 3:0 am Freitag in Koblenz die einzige im deutschen Profifußball ungeschlagene Elf.
Mit dem glücklichen 1:0 bei Schlusslicht Eintracht Braunschweig kehrte der 1. FC Kaisers-lautern auf den dritten Platz zurück. Die »Mannschaft der Stunde« aus Aue rückte mit dem fünften Sieg in Serie auf Rang vier. Fünfter ist der MSV Duisburg, der heute (20.15 Uhr/DSF) beim 1. FC Köln antritt. Der TSV 1860 München verpasste mit dem peinlichen 1:5-Derby-Debakel bei der SpVgg Unterhaching den Sprung auf die Aufstiegsplätze.
In Köln beginnt mit dem Rhein-Derby eine neue Ära. Christoph Daum feiert das »Comeback des Jahres« und nimmt zum ersten Mal seit 1990 wieder auf der Kölner Trainerbank Platz. Mit »Kampf und Leidenschaft« will der 53-Jährige seinen Lieblingsclub nach vier Heimspielen ohne Sieg aus dem Mittelmaß befreien, doch der Gegner aus Duisburg lässt sich von der Daum-Hysterie nicht beeindrucken. »Vor dem, was Köln in Sachen Euphorie auf die Beine stellt, ziehe ich den Hut, aber wir haben die stärkere Mannschaft«, tönte MSV-Chef Walter Hellmich. Auch Daum respektiert die Gäste: »Meine Spieler müssen sehr weit über den Schatten springen.«
Vor 22 000 Zuschauern im Karlsruher Wildpark bestätigte Aue seinen Ruf als »Mannschaft der Stunde« und kämpfte sich mit dem fünften Sieg in Serie bis auf zwei Punkte an den dritten Aufstiegsplatz heran. Schütze des einzigen Treffers war der Georgier David Siradse (48.), der in der Schlussphase wegen einer »Schwalbe« Gelb-Rot sah. Der KSC bemühte sich, fand aber kein Mittel gegen die kompakte Abwehr der Sachsen und durfte sich nicht über die Niederlage beschweren. »Die Serie ist gerissen. Jetzt können wir neu anfangen«, sagte KSC-Profi Bradley Carnell.
Beim Lokalderby in Unterhaching freuten sich die Hausherren über ein volles Stadion und drei Punkte, dagegen erlebten die zuletzt drei Mal siegreichen »Löwen« bei der Jagd nach den Aufstiegsplätzen ein Debakel. Vor 14 500 Zuschauern im Sportpark brachten Kapitän Stefan Buck (11./65.), Robert Lechleiter (53.), Darlington Omodiagbe (79.) und Bruno Custos (89.) die Hachinger, die seit sechs Jahren kein Pflichtspiel mehr gegen 1860 verloren haben, vorerst aus der Abstiegszone.

Artikel vom 04.12.2006