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Kapitän Frings mag
keine Fußball-Götter

Leise Kritik an dem umjubelten Torjäger Klose

Bremen (WB/klü). Die alte Nummer 1 war nicht dabei, schon zog Miroslav Klose vorbei. Der Bremer ist mit zehn Treffern der neue Top-Torjäger der Liga.

Herthas verletzter Angreifer Marko Pantelic, vorher mit 9 Toren an der Spitze, er konnte nur zusehen, als der Konkurrent erneut doppelt zuschlug. Wie schon vor einer Woche, als er Arminia Bielefeld beim 3:0 zwei Dinger eingeschenkt hatte. »Als ich eine Zeit lang nicht mehr regelmäßig getroffen habe, habe ich versprochen, das wird sich ändern«, sagte Klose nach dem 3:1 gegen Hertha.
Ein Mann, ein Wort - und tolle Tore. Klaus Allofs sah die Wochen ohne Klose-Treffer nie kritisch: »Das ist selbst bei Top-Stürmer so: die haben mal Spiele, wo wenig geht. Aber Miro war immer bemüht und sehr engagiert, jetzt wird er dafür auch wieder belohnt.« Bremens Sport-Direktor wusste, wovon er redete: Allofs war früher selbst ein erstklassiger Torjäger, der insgesamt 177 Treffer im Oberhaus erzielte und 1985 die Liga-Kanone holte.
Schützenkönig 2007 möchte jetzt Klose werden. Die begeisterten Bremer Zuschauer feierten ihn sogar schon als »Fußball-Gott«. So himmelhoch jauchzte der Werder-Kapitän allerdings nicht mit. Torsten Frings hat etwas gegen zu laute Jubeltöne - oder hat er etwa auch etwas gegen den Kollegen Klose? Nein, nein, der Mann, der wieder einmal überragte und die meisten Meter machte, er sieht immer nur die Mannschaft: »Nun bleibt mal auf dem Teppich. Der Miro wird doch dafür sehr gut bezahlt, dass er die Tore erzielt.«

Artikel vom 04.12.2006