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Viel Lob für die Eintracht

Aber Trainer Funkel zieht schon eine Abschieds-Bilanz

Frankfurt/Main (dpa). Der Trainer war stolz, der Vorstandschef voll des Lobes - doch die Spieler trotteten nach ihrer Gala ohne Krönung mit hängenden Köpfen davon.

Trotz einer sehr starken Vorstellung beim 0:0 gegen Newcastle United sind Eintracht Frankfurts Chancen auf die erhoffte Fortsetzung der Europa-Reise im UEFA-Pokal auf ein Minimum gesunken. »Wir müssen in Istanbul gewinnen, das wird nicht einfach«, stellte Eintracht-Coach Friedhelm Funkel nach dem Spiel der verpassten Chancen fest.
Den Einzug in die Zwischenrunde hat Funkel zwar noch nicht endgültig abgehakt, seine Bilanz klang aber schon ein wenig nach Abschied. »In den direkten Vergleichen waren wir auf Augenhöhe. Wir haben uns als krasser Außenseiter fantastisch verkauft und die deutschen Farben bisher würdig vertreten.«
Dennoch reisen die Hessen am 13. Dezember lediglich als Tabellenletzter mit 2 Punkten an den Bosporus, wo im Gruppen-Finale bei Fenerbahce Istanbul (3) nur ein Sieg zählt. »Ich bin froh, dass wir diese Restchance haben. Die Mannschaft hat ihr bestes Spiel seit Wochen gemacht«, sagte Frankfurts Vorstandsvorsitzender Heribert Bruchhagen. Die Spieler flüchteten sich im Kabinengang in Durchhalteparolen. »Wenn wir in Istanbul so spielen wie gegen Newcastle, haben wir eine Chance«, erklärte Albert Streit.
Der Mittelfeldakteur hätte den unterhaltsamen Abend in eine magische Nacht verwandeln können, doch bei mehreren großen Möglichkeiten versagten dem 26-Jährigen wie seinen Teamkollegen die Nerven. »Wenn wir alle Dinger reinmachen, gehen wir mit einem 5:0 nach Hause«, sagte Streit. Weil auch Funkel keine Erklärung dafür hatte, warum seine Schützlinge die deutliche Überlegenheit nicht in Tore ummünzen konnten, griff er zu einer altbekannten Floskel: »So ist Fußball.«
Auf Torjäger Ioannis Amanatidis müssen die Frankfurter vorerst verzichten. Der griechische Nationalspieler zog sich gegen die Engländer eine Außenbandverletzung am linken Sprunggelenk zu.

Artikel vom 02.12.2006