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Natascha bastelt Adventskranz

18-Jährige spielt bei Benefizabend des ORF mit behinderten Kindern


Wien (dpa). Natascha Kampusch (18) hat für einen Benefizabend des Österreichischen Fernsehens ORF zur Weihnachtszeit eine Behinderteneinrichtung in Wien besucht. Das Entführungsopfer hatte bereits kurz nach seiner Flucht Ende August erklärt, es würde sich künftig gern für behinderte Menschen einsetzen. Nach ORF-Angaben besuchte Natascha eine »Spielothek« für geistig und körperlich behinderte Kinder im Wiener Stadtteil Neubau.
Natascha Kampusch war Ende August nach fast achteinhalb Jahren aus der Gefangenschaft ihres Entführers geflohen, der sie während dieser Zeit oft tagelang in völliger Dunkelheit in einem Kellerverlies festgehalten hatte. Die Benefizveranstaltung des ORF trug den Titel »Licht ins Dunkel«. Zusammen mit den Kindern im Alter zwischen drei und zwölf Jahren spielte Kampusch nicht nur mit den Jungen und Mädchen, sondern sie füllte auch Bratäpfel und bastelte einen Adventskranz.
Ein britischer Verlag will noch in dieser Woche ein unautorisiertes Buch über den Entführungsfall Kampusch veröffentlichen. Die Wiener Rechtsvertreter der 18-Jährigen werden dagegen vorgehen: »Wir werden alle rechtlichen Schritte ergreifen«, kündigte Kampuschs Anwalt Gerald Ganzger an. Man habe dem Verlag bereits vor zwei Wochen ein Mahnschreiben geschickt.
In Österreich und Deutschland soll das Buch nach Informationen des deutschen Mediendienstes »Pressetext« vorläufig nicht in den Handel kommen. Ausschnitte aus dem 304 Seiten umfassenden Buch mit dem Titel »Girl in the Cellar - The Natascha Kampusch Story« (Mädchen im Keller - Die Natascha-Kampusch-Geschichte), wurden bereits heute vor einer Woche von der Londoner Zeitung »The Times« veröffentlicht.

Artikel vom 30.11.2006